Altbau Staatsgalerie, Foto: Staatsgalerie Stuttgart
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Staatsgalerie Stuttgart

Stirling-Bau, Foto: Staatsgalerie Stuttgart
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Altbau Staatsgalerie, Foto: Staatsgalerie Stuttgart
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Konrad-Adenauer-Str. 30-32
70173 Stuttgart
Tel.: 0711 470 40 250
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Öffnungszeiten:

Mi, Fr, Sa, So 10.00-18.00 Uhr
Di+Do 10.00-20.00 Uhr

Le Diable à Paris

31.07.2010 - 28.11.2010
Namensgeber der Ausstellung ist »Le Diable à Paris«, eine zweibändige Veröffentlichung von 1845/46: Ihr Herausgeber erdachte eine Rahmenhandlung, in der ein Teufel für König Satan das Leben in Paris beschreiben soll. Zu bequem, diese höllische Aufgabe selbst zu übernehmen, nutzt er Material, das von berühmten Schriftstellern des 19. Jahrhunderts wie George Sand, Honoré de Balzac oder Théophile Gautier stammt. Die Buchillustrationen nach Paul Gavarni zeigen ein satirisches Sittengemälde. Einige Kompositionen wurden von Honoré Daumier übernommen oder inspirierten ihn, wie seine ebenfalls ausgestellten Karikaturen zeigen. Das Gemälde Paris vue des tours de Notre-Dame (um 1900) und Schriften des eher als Kunstsammler und Kunsthistoriker bekannten Étienne Moreau-Nélaton sind ebenso wie Méryons Auseinandersetzung mit den Grotesken der Pariser Kathedrale in der Radierung Le Stryge (1853) vor dem Hintergrund der zeitgenössischen Literatur zu verstehen, insbesondere von Victor Hugos Notre Dame de Paris (Der Glöckner von Notre-Dame, 1831). So schärfte dieses literarische Werk das Bewusstsein für die architektonische Schönheit des alten Paris und legte den Grundstein denkmalpflegerischer Bestrebungen. Ein Vergleich des alten Stadtbildes auf Radierungen Israël Silvestres aus der Mitte des 17. Jahrhunderts mit rund zweihundert Jahre später entstandenen Panoramafotografien des Dornacher Ateliers Braun & Cie. verdeutlicht den Wandel der Metropole im Zuge der Umbaumaßnahmen Baron Haussmanns. Fotografien städtebaulicher Situationen von Charles Marville oder später von Eugène Atget sind heute als Inkunabeln früher Fotografie ebenso geschätzt wie als historische Quelle.

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