Das Museumsdorf ist ein Freilichtmuseum mit alten Bauten der Lüneburger Heide, die hierher umgesetzt wurden. Freilichtmuseen sind Bildungseinrichtungen mit hohem Erlebniswert. Sie sammeln, forschen und stellen aus. Das Museumsdorf Hösseringen vermittelt die ländliche Geschichte der Lüneburger Heide in lebendiger und anschaulicher Form.
Das Museumsgelände umfaßt 10 Hektar, es bleibt also überschaubar. Man kann es auf einem kleinen oder einem großen Rundweg in ein bis zwei Stunden durchwandern. Das Museumsdorf ist als Haufendorf angelegt, wie es für die Lüneburger Heide typisch ist. Zur Zeit bieten 20 Gebäude, die zu mehreren Höfen geordnet sind, einen Eindruck davon, wie man in den letzten 300 Jahren in der Lüneburger Heide auf dem Lande gewohnt und gewirtschaftet hat.
Man betritt das Museum durch das Torhaus von 1798. Der Hofplatz wird eingefaßt durch einen Schweinestall und einen Wagenschauer. Haupthaus und Speicher dieser Hofstelle des 19. Jahrhunderts warten auf ihre Wiedererrichtung in den benachbarten Holzstapeln.
Die Weide am Dorfteich nutzen Rinder, Schafe und Geflügel. In der Schmiede der Zeit um 1840 zeigt zuweilen ein Schmied das alte Handwerk. Spinn- und Webvorführungen sind in einer Scheune von ca. 1750 zu sehen, in der Ausstellung "Vom Flachs zum Leinen" kann man sich informieren, wie Leinen entstand. Weitere Ausstellungen werden in der großen Scheune von 1681 und anderen Gebäuden gezeigt. Sie beschäftigen sich zum Beispiel mit ländlicher Vorratshaltung, mit dem Entstehen einer ländlichen Maschinenfabrik, mit der Schafhaltung, mit der Imkerei sowie mit weiteren, aktuell wechselnden Themen. Im Kötnerhaus von 1648/1750 kann man die Atmosphäre eines kleinen niederdeutschen Hallenhauses mit allen Sinnen nacherleben:
Der Rauch und das Knistern des offenen Herd-feuers mischen sich mit dem Mistgeruch aus dem Stall und dem Gackern der Hühner. Der angrenzende Garten entspricht in Anlage und Bepflanzung der Zeit um 1930. Als Einzelhof zeigt der Brümmerhof mit seinem beeindruckenden Haupthaus von 1644 - ein Höhepunkt des Zimmermannshandwerkes - und seinen zahlreichen Nebengebäuden (Speicher von 1731, 1808 und 1852; Backhaus um 1700; Bleicherhütte um 1820; Hofschafstall von 1798 und Lokus um 1900) beispielhaft, wie eine großbäuerliche Wirtschaft der Lüneburger Heide ausgesehen hat. Der zugehörige Garten zeigt mit seinen traditionellen Gemüsen und Kräutern den Zustand um 1900. Auf dem angrenzenden Acker werden regionaltypische ältere Kulturpflanzen angebaut (u. a. Buchweizen, Topinambur, Kartoffeln, Getreide, Rüben, Flachs).
Im Freigelände liegt das Großsteingrab aus Lehmke (errichtet ca. 2.500 v. Chr.) in einem Mischwald aus Eichen und Birken. Hier wird die natürliche Vegetation vor der Entstehung der großen Heideflächen im Mittelalter deutlich.
Die angrenzende Heide mit dem Außenschafstall zeigt das bis um 1900 für die Lüneburger Heide charakteristische Landschaftsbild; hier weiden die "Heidschnucken".
Das Museumsgelände ist umgeben von großen Waldungen, die zumeist erst vor einhundert Jahren durch die Aufforstung von Heideflächen entstanden sind.