In der reizvollen Landschaft, am Eingang des Osterzgebirges, erhebt sich, auf halbem Berg stehend, Schloß Kuckuckstein. Die Burg entstand wahrscheinlich um 1200 und blieb bis 1286 Besitz der Burggrafen von Dohna. In den Jahren 1774 bis 1931 befand sich das Gebäude im Besitz der Familie von Carlowitz und erlebte in diesem Zeitraum seine Blütezeit. Infolge einer finanziellen Notlage mußten das Schloß, sein Inventar und die wertvolle Bibliothek versteigert werden. Neuer Besitzer wurde der Dresdner Großindustrielle Heinsius von Mayenburg.
Seit 1952 ist die Stadt Liebstadt Träger von Schloß Kuckuckstein, in dem zwei Jahre später ein Heimatmuseum eröffnete wurde. Der Lehrer Walter Jobst leitete zunächst das Museum und brachte eine Sammlung heimatkundlicher Gegenstände, besonders aus der einheimischen Vogel- und Pflanzenwelt, in den Museumsbestand ein. Von besonderem Interesse sind heute die um 1800 von Carl-Adolph und Hans-Georg von Carlowitz eingerichtete Freimaurerloge sowie Ölgemälde, welche Logenbrüder aus den sächsischen Logen darstellen. Die sich in einer Vitrine befindlichen Ritualgegenständen der Freimaurerei, wie beispielsweise Logenabzeichen, Freimaurer-Schurze oder Notgeld, gehören zu den außergewöhnlichen Exponaten. Bemerkenswert sind auch ein Jagdzimmer um 1909, die Amtsstube sowie das Zimmer, in dem Napoleon einst übernachtete und der neogotische Rittersaal.
Da die Schloßräume seit der Versteigerung 1931 nur sparsam möbliert sind, ist es für die Besucher empfehlenswert, an den Führungen des Museums teilzunehmen. Desweiteren können die mittelalterliche Wehranlage und der Graben besichtigt werden. Die funktionierende Zugbrücke aus dem 15. bis 17. Jahrhundert ist einmalig. Ein Cafe im Schloß lädt zum Verweilen ein.