Das Jagdschloss Kranichstein wurde von 1578 bis 1580 unter Landgraf Georg I. von Hessen-Darmstadt im Renaissancestil errichtet. Die Gestaltung der Innenräume geht auf das 18. Jahrhundert zurück, als das Schloss Ausgangspunkt für prunkvolle Jagden der hessischen Landgrafen war.
1998 wurde das Jagdmuseum nach umfassender Renovierung neu eröffnet. Die Ausstellung dokumentiert die Geschichte der Jagd als Bestandteil der Kulturgeschichte von der Vor- und Frühzeit bis zur Gegenwart. Die Nachbildung einer Höhle mit Höhlenmalereien thematisiert die künstlerischen Ausdrucksformen frühzeitlicher Menschen. Exponate veranschaulichen die Entwicklung der Waffentechnik von den ersten steinzeitlichen Waffen über Lanzen und Speere (Bronze- und Eisenzeit), Pfeil und Bogen, Armbrust bis hin zu ersten Feuerwaffen. Außerdem ist die Kleidung der Jäger aus verschiedenen Epochen zu sehen.
Einen Schwerpunkt bilden die Jagdpraktiken der Barockzeit, die durch eine Vielzahl von Gemälden sowie Jagdutensilien (Waffen, Jagdlappen, Jagd- und Pulvertaschen) veranschaulicht werden. Gleichzeitig werden die Auswirkungen der Jagdprivilegien des Adels insbesondere auf die Bauernschaft dargestellt. Eine Waffensammlung dokumentiert die Entwicklung der Waffen und der Waffentechnik über vier Jahrhunderte.