Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Foto: Marcelo Hernandez
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Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg

Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Foto: Marcelo Hernandez
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Foto: Marcelo Hernandez
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Foto: Marcelo Hernandez
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Foto: Marcelo Hernandez

Steintorplatz 1
20099 Hamburg
Tel.: 040 42 81 34 880
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 11.00-18.00 Uhr
Do 11.00-21.00 Uhr

Darum wählt! - Plakate zur 1. demokratischen Wahl in Deutschland

18.01.2019 - 22.04.2019

Am 19. Januar 2019 jähren sich die ersten demokratischen Wahlen in Deutschland zum hundertsten Mal. Zugleich wurde an diesem Tag vor 100 Jahren das erste Parlament der Weimarer Republik gewählt. Ein Meilenstein in der Geschichte Deutschlands, dem das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) eine Ausstellung widmet, die vor dem Hintergrund der aktuellen Debatten auch daran erinnert, dass demokratische Werte immer wieder neu im kollektiven Gedächtnis verankert werden müssen. Die Ausstellung Darum wählt! vermittelt mit rund 75 Plakaten und ca. 40 kleineren Drucken (Flugblätter, Handzettel oder Aufkleber) ein eindrucksvolles Bild von den entscheidenden elf Wochen nach dem Ende des Ersten Weltkrieges und der Abdankung des Kaisers am 9. November 1918. Alle diese umwälzenden Ereignisse, die in einem heute kaum vorstellbaren Tempo aufeinander folgten, wurden von Zeitungen, Plakaten und Flugblättern begleitet. Besonders Plakate sind, wenn es um die große Öffentlichkeit geht, das Medium der Stunde. Zwar vertraten sie stets nur eine Seite, vereinfachten und dramatisierten die Themen, doch sind sie bis heute besonders lebhafte Zeugen dieser bewegten Zeit. Nahtlos setzten sie die plastische und oft brutale Bildsprache und Propaganda fort, die sich im Ersten Weltkrieg entwickelt. Statt des Feindes an der Front verteufelte man nun den politischen Gegner, der vor allem in den Plakaten der rechten Verbände oft als Unmensch dargestellt wird. Vieles an der damaligen Situation erscheint aus heutiger Sicht erstaunlich aktuell, so etwa die Radikalisierung und Polarisierung der Gesellschaft mit den revolutionären Arbeitern auf der einen und den Freikorps und nationalistischen Verbänden auf der anderen Seite. Zugleich verliert die politische Mitte zunehmend an Kraft. Populistische Parolen verhärten die Fronten. Schlagworte wie Heimat oder Freiheit werden parteipolitisch aufgeladen.

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