© Stadtmuseum Berlin (Foto: Oliver Ziebe)
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Museum Ephraim-Palais (Stiftung Stadtmuseum Berlin)

© Stadtmuseum Berlin (Foto: Phil Dera)
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© Stadtmuseum Berlin (Foto: Oliver Ziebe)
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Poststr. 16
10178 Berlin
Tel.: 030 24 00 21 62
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Öffnungszeiten:

Di, Do-So 10.00-18.00 Uhr
Mi 12.00-20.00 Uhr

Kleist: Krise und Experiment

21.05.2011 - 29.01.2012
Heinrich von Kleist (1777-1811) ist eine der größten Dichterpersönlichkeiten Deutschlands. Sein zweihundertster Todestag ist Anlass für das von der Kulturstiftung des Bundes unterstützte Kleist-Jahr 2011. Das Kleist-Museum Frankfurt (Oder), die Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft und das Stadtmuseum Berlin würdigen den Dichter in diesem Rahmen mit einer großen Doppelausstellung. Der Autor des "Michael Kohlhaas" Mit Werken wie "Der zerbrochene Krug" oder "Michael Kohlhaas" gehört der Dramatiker und Erzähler zur schulischen Pflichtlektüre. Der zu Lebzeiten vielfach unverstandene Dichter wird in der Gegenwart mit Selbstverständlichkeit zu den deutschen Geistesgrößen gezählt. Dabei bezog Kleist in seinen Werken extreme Positionen und Aussagen, die noch heute verstören. Die schonungslose Darstellung menschlicher Beziehungen und deren Scheiterns, die Hinterfragung von Grundsätzlichkeiten des Zusammenlebens bis hin zur Geschlechterdiskussion machen Kleists Werke bis heute für Leser in aller Welt so attraktiv. Und nicht zuletzt gilt auch die Person Kleists mit ihrer leidenschaftlichen Glückssuche als ausgesprochen zeitgemäß. Kleist war ein Krisenspezialist auf instabiler Lebensbahn, stets bereit, Neues zu wagen. Kleist und die Krisen um 1800 Die aufwendig gestaltete Ausstellung findet in Berlin und Frankfurt (Oder) statt. Im Ephraim-Palais, einem Rokokobau in Berlins Mitte, kann der Besucher auf drei Stockwerken dem Dichter und seinen Werken in einer spannenden Inszenierung nachspüren. Kleists Biografie wird in Beziehung gesetzt zum historischen Kontext und seinen Werken. Assoziative Raumerfindungen und künstlerische Positionen entwerfen zudem ein ungewöhnliches Bild dieses Dichters. Die Präsentation beleuchtet, wie sich Kleist als Projektemacher mit ganz eigenen Ideen, Lebensentwürfen und literarischem Schaffen den Herausforderungen und Krisen seiner Zeit stellte. Dabei ist sein Leben nur vor dem Hintergrund der von Kriegen geprägten napoleonischen Ära an der Schwelle zur Moderne zu verstehen. Inszenierung der Unsterblichkeit Im Frankfurter Kleist-Museum trifft der Besucher auf die verschiedenen Identitäten des Dichters. Kleist erscheint als moderner Charakter, der stets neue Selbstbilder entwarf, um Krisen und Katastrophen zu meistern. Als Militär, Staatsdiener, Student der Naturwissenschaften, als Erfinder, Sensationsjournalist, Dichter und oft auch in seinen Beziehungen und Freundschaften experimentierte er mit unkonventionellen Vorstellungen und Ideen. Nach zahlreichen Rückschlägen, inszenierte der 34-Jährige am 21. November 1811 seinen eigenen Tod als Opfer für die Unsterblichkeit.

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