Museumshalle 1. OG, Museum der bildenden Künste Leipzig, Foto: Punctum/A. Schmidt
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Museum der bildenden Künste Leipzig

Bogomir Ecker, Trillerpfeifen und Ghettoblaster, 1994/2004, Museum der bildenden Künste Leipzig, ˆ VG Bild-Kunst Bonn, 2017; Foto: Punctum/A. Schmidt
Bogomir Ecker, Trillerpfeifen und Ghettoblaster, 1994/2004, Museum der bildenden Künste Leipzig, ˆ VG Bild-Kunst Bonn, 2017; Foto: Punctum/A. Schmidt
Museumshalle 1. OG, Museum der bildenden Künste Leipzig, Foto: Punctum/A. Schmidt
Museumshalle 1. OG, Museum der bildenden Künste Leipzig, Foto: Punctum/A. Schmidt

Katharinenstr. 10
04109 Leipzig
Tel.: 0341 216 99 0
Homepage

Öffnungszeiten:

Di, Do-So 10.00-18.00 Uhr
Mi 12.00-20.00 Uhr

Gehaltene Zeit

03.07.2016 - 03.10.2016

Erstmals werden in einer Museumsausstellung die drei Fotografen Ursula Arnold (1929–2012), Arno Fischer (1927–2011) und Evelyn Richter (*1930) gemeinsam präsentiert und ihre umfangreichen OEuvres in repräsentativer Auswahl miteinander in Beziehung gesetzt. Gemeinsamkeiten und auch Unterschiede sowie die jeweilige spezifische Sichtweise werden deutlich. In der Ausstellung sind drei Lebenswerke und Lebensläufe der wichtigsten Vertreter der sozial-künstlerisch engagierten Fotografie zu entdecken, die jeweils einen eigenen Weg wählten, um sich den herrschenden Bildvorstellungen der DDR zu entziehen.
Während Arno Fischer als Autodidakt zur Fotografie gelangte, haben Ursula Arnold und Evelyn Richter jeweils eine Lehre als Fotografin absolviert und die traditionelle Porträtfotografie im Atelier erlernt. Die beiden jungen Fotografinnen lernten sich 1953 in Leipzig kennen. Sie studierten im Anschluss an ihre Lehre an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst. Fortan verband sie eine tiefe Freundschaft und sie pflegten den künstlerischen Austausch. Arno Fischer und Evelyn Richter begegneten sich 1957 in Leipzig. Fischer war von Richters Arbeiten, die er in der Ausstellung „action fotografie“ sah, begeistert. Beide suchten künftig den Austausch und verfolgten ihre Arbeiten mit gegenseitigem Respekt. Während Ursula Arnold 1957 in Berlin eine Stelle am Fernsehen als Kamerafrau begann und nur noch privat fotografierte, arbeiteten Evelyn Richter in Leipzig und Arno Fischer in Berlin als Fotografen im eigenen Auftrag weiter.
Alle drei Fotografen suchen und finden ihre Motive im Alltag. Subjektiv geprägte Bilder aus und von ihrer unmittelbar erlebten Umwelt entstehen. Die offizielle Bildsprache der DDR lehnen sie ab, ihre Fotografien widersprechen dem propagierten sozialistischen Weltbild. Vielmehr stellen ihre Werke Fragen und erzählen Geschichten, die hinter den Bildern liegen. Die erste große Museumsausstellung des 2009 gegründeten Evelyn Richter Archivs soll überregional den Blick auf die immer noch vernachlässigte Aufarbeitung der Fotografie in der DDR lenken und die Diskussion national weiter öffnen.

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