Museumshalle 1. OG, Museum der bildenden Künste Leipzig, Foto: Punctum/A. Schmidt
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Museum der bildenden Künste Leipzig

Bogomir Ecker, Trillerpfeifen und Ghettoblaster, 1994/2004, Museum der bildenden Künste Leipzig, ˆ VG Bild-Kunst Bonn, 2017; Foto: Punctum/A. Schmidt
Bogomir Ecker, Trillerpfeifen und Ghettoblaster, 1994/2004, Museum der bildenden Künste Leipzig, ˆ VG Bild-Kunst Bonn, 2017; Foto: Punctum/A. Schmidt
Museumshalle 1. OG, Museum der bildenden Künste Leipzig, Foto: Punctum/A. Schmidt
Museumshalle 1. OG, Museum der bildenden Künste Leipzig, Foto: Punctum/A. Schmidt

Katharinenstr. 10
04109 Leipzig
Tel.: 0341 216 99 0
Homepage

Öffnungszeiten:

Di, Do-So 10.00-18.00 Uhr
Mi 12.00-20.00 Uhr

Fotografierte Landschaften

15.07.2007 - 14.10.2007
Das Thema Landschaft fasziniert seit vielen Jahrhunderten Künstler wie Betrachter und ist geprägt von Sehnsüchten und Ängsten. Allerdings hat sich der Blick, die künstlerische Reflexion und Aneignung von Landschaften sehr gewandelt. Die Ausstellung präsentiert eine Auswahl fotografierter Landschaften aus den Sammlungen des Museums der bildenden Künste und der Sparkasse Leipzig. In der Ausstellung Fotografierte Landschaften versteht man unter Landschaft ganz allgemein den von Menschen gestalteten Raum, unsere gesamte Umgebung. Dabei sind Stadtlandschaften, Transiträume und Unorte unserer Zivilisation auszumachen. Evelyn Richter(*1930) thematisiert in ihren Fotografien Städte in ihrer Verödung und Unwirklichkeit. Matthias Hoch (*1958) einsame, graue Straßen, die grüne Wiesen durchziehen oder verlassene U-Bahnhöfe. Boris Michailov (*1938) blickt auf Müllplätze oder Hinterhöfe und Hans-Christian Schink (*1961) auf Verkehrsprojekte, die die neuen Bundesländer nach 1990 in «blühende Landschaften» verwandeln sollte. Bertram Kober dokumentiert die stetigen landschaftlichen Veränderungen in den Marmorbrüchen von Carrara. Seine Fotografien greifen Landschaftsdarstellungen der Romantik auf, der Akt der landschaftlichen Zerstörung offenbart sich erst auf den zweiten Blick. Johannes Muggenthaler (*1955) folgt mit seiner Kamera einer alten, legendären Langstecken-Autoroute in Italien. Muggenthalers «Road Movie in Standbildern» zeigt Landschaft, Orte neben der Straße. Mobilität verändert nicht nur unseren Lebensraum sondern auch unsere Wahrnehmung. Die menschliche Aneignung von Natur und die Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies verfolgt Erasmus Schröter (*1956) in seinen Fotografien. Die Gartenlaube symbolisiert den Wunsch nach Häuslichkeit, Privatheit, Idylle und freier Natur. Künstliche und illusionäre Landschaften sind in den Arbeiten von Alexander Timtschenko (*1965), Sophy Rickett (*1970) und Sebastian Stumpf (*1980) zu entdecken; die scheinbar unberührte Natur ist digital geformt; Landschaft wird zum künstlerischen Konstrukt. Landschaft und Natur sind dann (ideales) Modell und Abbild einer Vorstellung, die auf einer lang tradierten Idee von Landschaft als schöner, idyllischer Szenerie beruht, und Landschaft wie einen Traum festhält.

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