Landesmuseum Zürich, Foto: Schweizerisches Nationalmuseum
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Landesmuseum Zürich

Foto: Schweizerisches Nationalmuseum
Foto: Schweizerisches Nationalmuseum
Landesmuseum Zürich, Foto: Schweizerisches Nationalmuseum
Landesmuseum Zürich, Foto: Schweizerisches Nationalmuseum

Museumstrasse 2
8001 Zürich
Tel.: 044 218 65 11
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-17.00 Uhr
Do bis 19.00 Uhr
Das 19. Jahrhundert gilt gemeinhin als das Jahrhundert der Nationen und Nationalstaaten. Während in den übrigen europäischen Ländern die Errichtung von Denkmälern, Monumenten und Institutionen zügig vorangetrieben wurde, tat sich der junge Bundesstaat Schweiz mit dem Gedanken an ein Nationalmuseum schwer.
Ein solches Unterfangen löste allgemeine Skepsis aus. Zudem bestanden ganz pragmatische Gründe, die gegen ein Nationalmuseum sprachen: Die umliegenden Staaten konnten auf den Kernbestand einer herzoglichen, königlichen oder kaiserlichen Sammlung aufbauen, die Schweiz hingegen nicht. Fast jeder der 25 Kantone besass seine eigenen, auf alten Zeughaussammlungen und Raritätenkabinetten basierenden Sammlungen, was den föderalistischen Charakter des jungen Nationalstaates widerspiegelte.
Es ist der Zürcher Nationalrat Salomon Vögelin, der mit seiner Motion vom 9. Juli 1883 die Diskussion über die Gründung eines Nationalmuseums auslöst. Beflügelt durch den Publikumserfolg der nationalen Kunstausstellung anlässlich der Schweizerischen Landesausstellung in Zürich, richtet er im Nationalrat sein Postulat an den Bundesrat.
Nach heftigen Auseinandersetzungen im Wettstreit um den Standort des Schweizerischen Landesmuseums setzt sich Zürich im Jahr 1891 gegenüber Luzern, Basel und Bern durch. Der junge Architekt Gustav Gull bedient sich verschiedener historisierender Architekturelemente aus dem Spätmittelalter und der Neuzeit und führt sie zu einem Ganzen zusammen: Das Schweizerische Landesmuseum sollte eine gestalterische Einheit sein zwischen Sammlung, Ausstellung und Architektur. Mit der Verbindung von Museum und Kunstgewerbeschule wird zudem ein weiteres wichtiges Postulat aus der damaligen Zeit eingelöst: Kunstgewerbeschulen mit Museen zu verbinden, damit die Vergangenheit Vorbild und Ansporn für die Arbeit der Studierenden sein kann.
Heute gilt das Landesmuseum Zürich als aussergewöhnlicher Museumsbau des 19. Jahrhunderts und als Baudenkmal von nationaler Bedeutung.
Kurze Zeit nach der Fertigstellung des Museumsbaus macht sich bereits Platznot bemerkbar. Erste Erweiterungspläne werden in den Jahren 1933-35, 1945, 1962 und 1965-1974 diskutiert. Im Jahr 1973 überschreibt die Stadt Zürich das Eigentum an Land und Bau auf den Bund mitsamt einer Zahlung von CHF 6 Mio. für die ebenfalls übertragene Unterhaltspflicht. Die Platznot verschärft sich in den folgenden Jahrzehnten zunehmend. Zu dieser Situation tragen einerseits die anwachsenden Sammlungen als auch die den gewandelten Publikumsbedürfnissen angepassten Wechsel- und Sonderausstellungen bei. Erschwerend dazu kommt, dass es in der Vergangenheit verpasst worden ist, die räumlichen Kapazitäten zu vergrössern und die vorhandenen Räume und Bauten angemessen zu erhalten. Und so muss Mitte der neunziger Jahre als Notfallmassnahme ein Teil des Museums geschlossen werden.

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