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Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen


Regierungsstraße 4-6
39104 Magdeburg
Tel.: 0391 56 50 20
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Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-17.00 Uhr

Günter Unterburger: Kanon

20.06.2010 - 29.08.2010
Die Skulpturen aus Kunstguss, die Günter Unterburger unter dem Titel KANON ab 19. Juni 2010 im Kunstmuseum Magdeburg erstmals der Öffentlichkeit präsentiert, unterschreiten knapp die normale Lebensgröße, tragen Alltagskleidung und ähneln ihren Betrachtern in Physiognomie und Habitus. Dennoch sind es seltsam anmutende Brüche, die diese Figuren charakterisieren. Da ist das ausdrucksstarke Gesicht eines jungen Mannes, schmal und ausgewogen, doch viel zu groß sitzt der Kopf auf dem kindlich proportionierten Körper. Günter Unterburgers Beschäftigung mit dem menschlichen Körper entspricht dem konzeptionellen Denken seiner Arbeiten der vergangenen Jahre. Die Figuren tragen die Namen von frühchristlichen Heiligen und traditionell zugehörige Attribute. Dennoch wirken sie mit ihren glänzenden Oberflächen nicht wie vollkommene Menschen, sondern krank an Körper und Seele. Oder sind es hybride Wesen, Mischwesen an der Grenze vom Mensch zum Tier oder zur Natur, die eine Metamorphose durchlaufen? Haben Entrücktsein, Verzweiflung und Depression sie ergriffen, angesichts ihrer historisch vorbestimmten, schweren Rolle als Vorbild? Nicht um neue Idole, neue Heilige geht es, vielmehr um die Verwerfungen der alltäglichen Existenz, um gesellschaftliche Außenseiter. Günter Unterburger verankert seine Figurenwelt ganz in der Gegenwart und fragt nach neuen Bildern des „Heiligseins“ in der modernen Gesellschaft. Günter Unterburger, geb. 1959 in Peißenberg/Oberbayern, 1983-1989 Studium an der Akademie der Bildenden Künste München, lebt in Berlin Viewing Lounge Unter dieser Überschrift zeigt das Kunstmuseum in den nächsten Monaten Kunst in bewegten Bildern, ausgewählte Filme und Videos, in denen sich die Charakteristik dieses mit der Illusion von Zeit und Wirklichkeit arbeitenden Mediums in der Gegenwartskunst verbindet. Mit den einzelnen Künstlern und Themen wechseln jeweils der Ort und die Präsentationsweise der Filme oder Videos, eine bewusste Mobilität, aus der sich inhaltliche Bezüge zur Architektur des Kunstmuseums ergeben, zu ihrer Raumwirkung, zu ihrer Funktion, zu ihrer Geschichte.

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