Kölnisches Stadtmuseum, Foto: Kölnisches Stadtmuseum
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Kölnisches Stadtmuseum im Zeughaus

Kölnisches Stadtmuseum im Zeughaus, Foto: Rheinisches Bildarchiv
Kölnisches Stadtmuseum im Zeughaus, Foto: Rheinisches Bildarchiv
Kölnisches Stadtmuseum, Foto: Kölnisches Stadtmuseum
Kölnisches Stadtmuseum, Foto: Kölnisches Stadtmuseum

Zeughausstr. 1-3
50667 Köln
Tel.: 0221 22125789
Homepage

Öffnungszeiten:

Di 10.00-20.00 Uhr
Mi-So 10.00-17.00 Uhr

Dekoration...Ein bunter Traum: Kölns romanische Kirchen im Historismus

07.07.2012 - 23.09.2012
Kölns romanische Kirchen: Nach dem Krieg wurden sie wieder aufgebaut mit nackten Wänden, „gereinigt“ vom Zierrat nachmittelalterlicher Epochen. Die Kunst des 19. Jahrhunderts galt als überholt, ja verachtenswert. Die Ausstellung zeigt die Kölner romanischen Kirchen so, wie sie heute kaum noch jemand kennt: Vor dem Zweiten Weltkrieg sah nämlich alles ganz anders aus: Was nach 1945 als Dekoration verspottet wurde, hatte einst als Revolution begonnen: In den 1820er Jahren erkannten die Kölner den Wert ihres mittelalterlichen „Schatzes“ und engagierten sich für Restaurierung und Neugestaltung. Um 1900 erstrahlten Kölns romanische Kirchen in nie geahntem Glanz, bedeckt mit Wandmalereien und Mosaiken, ausgestattet mit Skulpturen und Altären. Architekten wie Vincenz Statz, Maler wie August Essenwein, Edward von Steinle und Michael Welter und Bildhauer wie Richard Moest und Wilhelm Mengelberg machten aus den romanischen Kirchen prächtige Gesamtkunstwerke einer erneuerten katholischen Frömmigkeit. Was Bombenkrieg und Wiederaufbau davon übrig ließen, befindet sich heute meist in Abstellkammern, Pläne, Fotografien und Entwürfe in der Graphischen Sammlung des Kölnischen Stadtmuseums und anderen Beständen. Dies wird hier erstmals präsentiert: Exponate einer bald aus der Mode gekommenen Pracht, aber auch der Blick über die Schultern der Künstler, mit Einblicken in Produktion, Finanzierung und Frömmigkeit im Umfeld dieser Erneuerungsbewegung, die die romanischen Kirchen zugleich rettet und in ihrem Aussehen verändert – bis der bunte Traum vom Mittelalter in der modernen Industrie- und Massengesellschaft zur Dekoration erstarret. Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt mit dem Förderverein Romanische Kirchen Köln e. V., der in der Reihe Colonia Romanica ein umfassendes zweibändiges Werk zu diesem bislang völlig vernachlässigtem Thema vorlegt – und ein Beitrag zum „Jahr der Architektur“ des MAKK.

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