Haus der Kunst München, Foto: Maximilian Geuter
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Haus der Kunst München

Haus der Kunst München, Foto: Jens Weber, München
Haus der Kunst München, Foto: Jens Weber, München
Haus der Kunst München, Foto: Maximilian Geuter
Haus der Kunst München, Foto: Maximilian Geuter

Prinzregentenstr. 1
80538 München
Tel.: 089 21127 115
Homepage

Öffnungszeiten:

Mo-So 10.00-20.00 Uhr
Do 10.00-22.00 Uhr

Kendell Geers 1989-2012

01.02.2013 - 12.05.2013

Kendell Geers' Leben und Werk lassen sich in zwei Werkphasen gliedern, die jeweils ein Jahrzehnt umfassen. Diese Phasen werden in der Ausstellung auf ihre Entwicklung hin untersucht.
Über seine erste, politische Phase von 1989-2000 vermittelt die Ausstellung zum ersten Mal in Europa einen Überblick. Zu dieser Zeit lebte Kendell Geers als weißer Südafrikaner im System der Apartheid, wo er sich in seiner künstlerischen Praxis mit den Widersprüchen der Moral und Ethik des Systems auseinander setzte. Über Akte der Aneignung von historischen Ereignissen und Ideen stellte er die Erfahrung des subjektiven Ichs in der Gesellschaft in den Mittelpunkt: Geers änderte sein Geburtsdatum in Mai 1968, den Beginn der Studenten- und Bürgerrechtsbewegung ("T.W. [C.V.]") und trat zur Zeit der ersten demokratischen Wahlen in Südafrika jeder politischen Partei bei ("Untitled [ANC, AVF, AWB, CP, DP, IFP, NP, PAC, SACP]" 1993-94). Über die Verwendung gefundener Objekte wie Stacheldraht, Neonleuchten oder Glasscherben fand er so zu seiner von Provokation, Humor und Gewalt geprägten Bildsprache.
Seine spätere, europäische Phase, eingeleitet mit dem Umzug nach Brüssel im Jahr 2000, ist geprägt von einer eher poetischen Ästhetik. Geers überführte seine aufrührerisches Praxis in einen postkolonialen, globaleren Kontext, indem er sich mit übergreifenden Erzählungen der Zeit wie Terrorismus, Religion und Sterblichkeit befasst. Geers folgt dennoch weiter seiner konzeptuellen Sprache der Aneignung und stellt sie in großformatigen Werken und skulpturalen Objekten dar.
Die Ausstellung vollzieht zudem den Einfluss von Sprache und Literatur nach. So können Leben und Werk des Künstlers als lebendes Archiv gesehen werden, bestehend aus politischen Ereignissen, Fotografien, Briefen und literarischen Texten. Diese dienen ihm sowohl als Inspirationsquelle und bilden gleichzeitig eine Fortsetzung seines Schaffens.
Die Ausstellung kuratiert Clive Kellner, ehemaliger Direktor der Johannesburg Art Gallery und derzeit Curator-at-large der Gordon Schachat Collection. Im Anschluss wird die Ausstellung in der South African National Gallery, Kapstadt, zu sehen sein.

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