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Burg Gnandstein


Burgstraße 3
04655 Kohren-Sahlis
Tel.: 034344 613 09
Homepage

Öffnungszeiten:

Feb-Apr: Di-So 10.00-17.00 Uhr
Mai-Okt: Di-Fr 10.00-17.00 Uhr
Sa,So,Fei: 10.00-18.00 Uhr
Die Burg Gnandstein, erbaut auf Porphyritfels über dem Tal der Wyhra im Kohrener Land, lädt seine Gäste zu einem Ausflug in die Geschichte bis in das hohe Mittelalter ein. Vermutlich gründeten mainfräkische Siedler im Zuge der Ostkolonisation, gegen Ende des 12. Jahrhunderts, die Wehranlage. Wenige Jahrzehnte darauf bauten Gefolgsleute der Wettiner die Burg fortifikatorisch aus. Mit ihrem Kernbau, bestehend aus dem über 30 m hohen Bergfried, den eine Schildmauer und die Zwingeranlage schützen, und dem repräsentativen Palas, gehört Burg Gnandstein zu den besterhaltenen mittelalterlichen Wehrbauten im heutigen sächsischen Raum.
Der große Saal, der ein ganzes Geschoß des Palas ausfüllt, zeichnet sich nach außen durch dreifach gekoppelte Rundbodenfenster aus. Er zählt zu den wenigen heute noch erhaltenen repräsentativen profanen Räumen des 13. Jahrhunderts. Mit dem 25 m tief in den Fels gehauenen Brunnen, der durch ein festes Haus und einen Wehrgang geschützt wurde, und den dreigeschossigen Wehrkel1ern unter dem Nordflügel der Burganlage haben sich weitere Bauteile aus dem Mittelalter erhalten. Ende des 15./Anfang des 16. Jahrhunderts ließen die damaligen Burgherren im Nordflügel mit seinem bastionsartigen Vorbau die Burgkapelle errichten. Dazu gehören noch heute drei Altarretabe1, deren Schnitzwerk in der Werkstatt Peter Breuers (1472/73 - 1541) in Zwickau gefertigt wurde, das ebenfalls spätgotische, mit figürlichen Schnitzereien verzierte Gestühl aus Eichenholz, die Kanzel aus dem gleichen Material (Korb-Ergänzung des 19. Jahrhunderts) sowie intime hölzerne Betstübchen auf der Empore unter der zellgewölbten Decke. Der schloßartige, mehrgeschossige Südflügel und die sogenannte Kemenate erhielten ihr heutiges Gesicht im frühen 18. Jahrhundert. Der mittelalterliche Baukörper blieb jedoch in seinen Grundzügen erhalten.
Bereits seit 1932 wurden Teile der Burg museal genutzt. Nach den Kriegsjahren eröffnete das Museum als Landkreismuseum. Neben historischen Interieurs des 18. und 19. Jahrhunderts beherbergt das Museum u. a. einen sehenswerten Bestand an Bauernmöbeln und bäuerlichem Hausrat sowie die Ausstellungen "Burg und Kirche - Christliche Kunst in Gnandstein" (15. - 20. Jahrhundert), "Gnandstein - Burg zwischen der Mark Meissen und dem Pleißenland", eine Zinnsammlung und führt die Besucher durch die Räume der Burg und deren Geschichte.
Mit der geplanten Freilegung und Rekonstruktion der mittelalterlichen Schwarzküche wird ein weiteres Stück vormaliger Lebensweise auf der Burg erlebbar werden.

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