Bröhan-Museum, Foto: KULTURpur
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Bröhan-Museum - Landesmuseum für Jugendstil, Art Deco und Funktionalismus (1889-1939)

Bröhan-Museum, Foto: KULTURpur
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Schloßstr. 1a
14059 Berlin
Tel.: 030 326 906 00
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Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-18.00 Uhr

Jugendstil-Schmuck aus Pforzheim - Kunstindustrie um 1900

22.02.2008 - 15.06.2008
Für den Jugendstil, die Reformkunst um 1900, nahm der Schmuck auch in Deutschland eine bedeutende Stellung ein. Die dekorativen Elemente, die zum Kennzeichen dieser Epoche wurden, finden sich in dem kleinsten künstlerischen Modul, im Schmuck, wieder. Anders als in Frankreich mit seiner Tradition der hohen Juwelierkunst, die weltweit als vorbildlich galt, konzentrierte sich in Deutschland die Schmuckherstellung mehr im Manufaktur- und Fabrikbereich. Um 1900 lag das Zentrum der modernen Schmuckherstellung in Pforzheim. Es entstand hier eine Kunstindustrie, die den Bedürfnissen einer breiten Käuferschicht entgegenkam, dabei aber durchaus die Tendenzen der modernen Kunst reflektierte und in serielle Fertigung umsetzte. Die Ausstellung Jugendstil-Schmuck aus Pforzheim – Kunstindustrie um 1900 zeigt anhand von etwa 180 Schmuckstücken aus dem Schmuckmuseum Pforzheim sowie umfangreichem Dokumentationsmaterial eine repräsentative Auswahl der wegweisenden deutschen Schmuckproduktion um 1900. Der besondere Aspekt dieser Ausstellung liegt darüber hinaus in der Kooperation mit dem Deutschen Technikmuseum Berlin, Abteilung „Manufakturelle Schmuckproduktion“ und der Arbeitsgruppe „Schmuck verbindet“. An exemplarischen Beispielen kann die historische Rekonstruktion von Jugendstilschmuckstücken anhand der verschiedenen Verfahrenstechniken nachverfolgt werden. Die Ausstellung präsentiert die Herstellung von Schmuck in Guss-, Gravier-, Präge-/Stanz- und Emailliertechniken, die bei der seriellen Produktion von Jugendstil-Schmuck zur Anwendung kamen. Es werden diese Arbeitsgänge bis zum fertigen Produkt gezeigt. Die aufwändige, langjährige Forschungsarbeit im Deutschen Technikmuseum Berlin zu den damals weltweit bekannten Pforzheimer Firmen sowie die rekonstruierten Verfahrenstechniken geben Einblick in eine Form der Kunstindustrie, die ein Kapitel deutscher Wirtschafts-, Kultur- und Technikgeschichte darstellt, das heute nur noch rudimentär vorhanden ist. In Pforzheim wird bis heute in geringerem Umfang diese spezielle manufakturelle Schmuckproduktion durchgeführt und tradiert.

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