Alte Nationalgalerie (Foto: KULTURpur)
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Alte Nationalgalerie

Alte Nationalgalerie (Detail). Museumsinsel Berlin, Bodestraße. © Staatliche Museen zu Berlin / Maximilian Meisse
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Alte Nationalgalerie (Foto: KULTURpur)
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Bodestraße 1-3
10178 Berlin
Tel.: 030 266 424242
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Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-18.00 Uhr
Do bis 20 Uhr

Anton Graff: Gesichter einer Epoche

24.10.2013 - 23.02.2014

„Bis in das Innere der Seele“ zu schauen, darin bestand, den Worten des Philosophen Johann Georg Sulzer zufolge, die Meisterschaft des großen Porträtisten Anton Graff. Der überaus produktive Künstler zählt zu den herausragenden Bildnismalern des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Sein größtes Verdienst war, die Berühmtheiten seiner Epoche zu porträtieren. Ihm ist das Panorama des deutschen Geistes zu danken, das die Bildnisse der bedeutendsten Dichter und Denker umfasst, wie etwa Lessing, Moses Mendelsohn, Sulzer, Wieland, Gellert, Herder, Schiller und Kleist.
Graff wurde 1736 in Winterthur geboren und nahm dort seinen ersten Kunstunterricht. In Augsburg, Ansbach und Regensburg bildete er sich weiter. 1766 – 30jährig – wurde er in Dresden kurfürstlich-sächsischer Hofmaler und Mitglied er der Akademie. Regelmäßig führten ihn Reisen nach Berlin, Leipzig und in die Schweiz. Gegen Ende seines Lebens wurde Graff gleichsam zu einer Symbolfigur für den Kreis junger Romantiker in Dresden. 1813, mit 76 Jahren starb der Maler.
Graff hat seine Zeitgenossen nicht im Gestus der Repräsentation festgehalten. Vielmehr lag ihm daran, das Wesen des Einzelnen auszuloten, seine Individualität zu entdecken, seine seelischen und geistigen Qualitäten wiederzugeben. Auch heute noch spricht die innere Gestimmtheit der aufgeklärten geistigen Elite in Deutschland unmittelbar aus Graffs meisterhaften Werken. Mit Bildnissen von Königen und Fürsten, vom aufstrebenden Bürgertum, von Staatsmännern, Gelehrten, Künstlern, Kaufleuten, Geistlichen schuf er eine Galerie der deutschen Gesellschaft an der Schwelle zur Moderne.
Ein halbes Jahrhundert hat es keine Ausstellung zum Werk Graffs gegeben. Nun, anlässlich des 200. Todestages, soll sein Werk mit ca. 80 bis 100 Exponaten wieder umfassend gezeigt werden.

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