Staatsoper Berlin, Foto: Gordon Welters
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Staatsoper Berlin unter den Linden

Foto: Marcus Ebener
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10117 Berlin
Tel.: 030 20 35 45 55
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Spielplan

Strawinsky

Igor-Strawinsky-Ballettabend
Staatsoper Berlin
Inhalt

Petruschka

Choreographie von Marco Goecke

Musik von Igor Strawinsky



Das Frühlingsopfer

Choreographie von Pina Bausch

Musik von Igor Strawinsky



»Ich bin der Ansicht, dass die Musik ihrem Wesen nach unfähig ist, irgendetwas ›auszudrücken‹, was es auch sein möge: ein Gefühl, eine Haltung, einen psychologischen Zustand, ein Naturphänomen oder was sonst. Der ›Ausdruck‹ ist nie eine immanente Eigenschaft der Musik gewesen, und auf keine Weise ist ihre Daseinsberechtigung vom ›Ausdruck‹ abhängig.«, so die Überzeugung des Komponisten Igor Strawinsky, der nicht nur die Musik, sondern auch die Welt des Tanzes zu Beginn des 20. Jahrhunderts revolutionierte.



Kompromisslos in seinen Überzeugungen provozierte er seine Zeitgenossen nicht nur mit seinen Ansichten, sondern auch mit seinen Kompositionen. Die Ballets Russes haben eine ganze Reihe seiner Werke zur Uraufführung gebracht, darunter das Ballett PETRUSCHKA und das revolutionäre FRÜHLINGSOPFER, das als LE SACRE DU PRINTEMPS in Paris für Aufruhr sorgte. Das Staatsballett Berlin präsentiert diese beiden Schlüsselwerke der Tanz- und Musiktheater-Geschichte in zwei jüngeren Inszenierungen.



PETRUSCHKA gelangt in der Interpretation von Marco Goecke (2016 für das Ballett Zürich entstanden) in den Berliner Spielplan. Der namhafte Choreograph hat seinen Zugang über die Psychologie der Figuren gefunden: »Tanz ist für mich über die reinen Bewegungen hinaus immer auch eine seelische Angelegenheit.«, so äußert er sich und befasst sich mit der Figur des Petruschka. Die zentrale Figur des russischen Balagan, des Jahrmarktheaters, hat seine Sympathie, und in seiner Choreographie beschäftigt er sich mit dem Außenseitertum, das er in ihm entdeckt.



Demgegenüber Pina Bauschs DAS FRÜHLINGSOPFER (1975), ihre letzte, im engeren Sinn durchchoreographierte Arbeit. Eng hält sie sich dabei an das Libretto, verlegt jedoch das heidnische Ritual ins Hier und Jetzt. Bühne und Kostüme von Rolf Borzik abstrahieren Ort und Zeit des Geschehens und verleihen dem Stoff gleichzeitig eine sinnliche Präsenz. Die mit Torf belegte Bühne fordert die Tänzer:innen bis an ihre physischen Grenzen. Tanzen muss man im Verständnis von Pina Bausch buchstäblich um sein Leben.

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