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Fränkisches Theater Massbach


Parksiedlung 8
97709 Maßbach
Tel.: 09735 235
Homepage

Kurzbeschreibung

DIE GESCHICHTE DES FRÄNKISCHEN THEATERS

1945, nach dem Ende des II. Weltkriegs, sammelten sich in Coburg Künstlerinnen und Künstler um den Schauspieler Oskar Ballhaus und die Schauspielerin Lena Hutter, um der kulturell ausgehungerten Bevölkerung musische Erlebnisse zu vermitteln. Da Lena Hutter und Oskar Ballhaus politisch unbelastet waren, bekamen sie von den Amerikanern eine Auftrittslizenz, zu einer Zeit, als in Coburg noch kein Theater und kein Orchester Veranstaltungen geben durften.

Der "Coburger Kulturkreis" wurde gegründet mit einem Programm, das literarische Lesungen, Rezitationen und musikalische Darbietungen ver-band. Allmählich jedoch rückte das Theater in den Vordergrund der kulturellen Arbeit. Lena Hutter und Oskar Ballhaus waren bereits in Berlin mit großem Erfolg schauspielerisch tätig gewesen, und der Kreis um sie bestand vor allem aus Schauspielern.

Am 17. April 1946 wurde das Theater gegründet, das sich später FRÄNKISCHES THEATER nannte.

Als wesentlicher Faktor beim Aufbau und Erhalt des engagierten Theaterunternehmens erwies sich das erste feste Domizil: Im Frühjahr 1948 übersiedelte das Theater nach Schloß Wetzhausen. Hier konnte der Grundgedanke, der das Ensemble leitete, verwirklicht werden: Theater aus dem Geist der Gemeinschaft. Ziel des Theaters war es, aus der Lebens- und Arbeitsgemeinschaft zu einem künstlerisch hochwertigen Ensemble auf der Bühne zusammenzuwachsen.

Am 21. Juni 1948 kam die Währungsreform, die das Theater nur deshalb überstehen konnte, weil es zu günstigen Bedingungen in Schloß Wetz-hausen wohnen konnte. Das Ensemble spielte ohne Gage, und nur durch die Einnahmen bei den Gastspielen hatten alle das Notwendigste zum Leben.

1950 wurde das FRÄNKISCHE THEATER vom Bayerischen Kultus-ministerium als künstlerisch wertvoll anerkannt und bekam seinen ersten Zuschuß.

Der bauliche Zustand von Schloß Wetzhausen, die Wasserversorgung und die Heizmöglichkeiten waren so mangelhaft, daß das FRÄNKISCHE THEATER sich nach einem neuen Domizil umsehen mußte und 1955 nach Schloß Stöckach im Kreis Hofheim übersiedelte. Dort konnten allerdings nur die Proben abgehalten werden, die Aufführungen fanden an anderen Spielorten statt.

1957 wurde das FRÄNKISCHE THEATER auf Anregung des Kultus-ministeriums in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung umgewandelt.

Schon damals brachte das Theater durchschnittlich zehn Inszenierungen pro Spielzeit heraus, das Spielgebiet reichte von Unterfranken, Oberfranken bis Hessen.

Durch die Vermittlung von Dr. Göbig, dem damaligen Kurdirektor von Bad Kissingen konnte das FRÄNKISCHE THEATER 1960 auf Schloß Maßbach die Wohn- und Arbeitsbedingungen bekommen, die bis heute als ideal empfunden werden. Noch im gleichen Jahr wurde das INTIME THEATER mit 87 Plätzen eingerichtet, und ein Jahr darauf entstand die Freilichtbühne an der Rückseite des Schlosses mit einer Zuschauertribühne für 326 Personen. Später wurden die Überdachung für Zuschauer und Bühne, sowie die Fußheizung installiert, wodurch im Sommer auch bei Regen und kühleren Temperaturen gespielt werden kann.

1963 überschritt die Vorstellungszahl erstmals 200 Aufführungen mit ca. 50.000 Zuschauern.

Zu den Prominenten, die in den 50er und 60er Jahren am FRÄNKISCHEN THEATER spielten, gehörten: Traugott Buhre, Peer Augustinski, Kristina Söderbaum, Ilse Zielstorff, Gila von Weitershausen und Gerd Burkhardt.

Am 6. Oktober 1972 starb Oskar Ballhaus nach kurzer schwerer Krankheit, und seitdem wird das FRÄNKISCHE THEATER von Lena Heinz-Hutter und Herbert Heinz in seinem Sinne weitergeführt.

Auf Initiative des Landratsamtes Bad Kissingen wurde am 12. August 1977 der Verein "Freunde des Fränkischen Theaters" gegründet, dessen Aufgabe darin besteht, für den Besuch der Aufführungen des FRÄNKISCHEN THEATERS in Maßbach und seinen Gastspielorten zu werben und die Ideen und Ziele des Theaters zu fördern und zu unterstützen. Mittlerweile ist die Mitgliederzahl des Vereins auf über 500 angestiegen.

1980 gab das FRÄNKISCHE THEATER erstmals mehr als 300 Vorstellungen vor über 83.000 Zuschauern.

1999 brachte das FRÄNKISCHE THEATER zehn Inszenierungen, darunter zwei Kinderstücke, heraus, und spielte 354 Vorstellungen vor 87.380 Zuschauern.

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