30.10.2008 - 14.12.2008
Diaphan ist die Realisierung eines aufwendigen Ausstellungskonzepts.
Die wuchtige Festungsarchitektur wird durch mehrere Installationen in sphärische Lichträume verwandelt. Kleinere Lichtobjekte und Malerei auf Glas geben daneben ein Einblick in das bisherige Werk der Künstler Walter Maaß und Christoph Rust.
“Was wissen wir vom Licht? War am Anfang das Wort? Oder war am Anfang das Licht ? Wir sehen die Dinge im Licht, aber das Licht sehen wir nicht. Es ist hell und dunkel, so sagen wir: ohne Frage. Es gibt Tag und Nacht: ohne Frage. Ist das Licht dunkel, wenn es Nacht ist? Oder ist dort kein Licht, wenn es dunkel ist? Was ist Licht? Wenn es gebrochen wird, ist es ein Regenbogen. Was ist Licht ohne die Gegenstände, die es sehen lässt? Was ist Licht ohne die Luft der Atmosphäre? Ist Licht überhaupt
nicht, ohne das, was es zum Leuchten bringt?
Walter Maaß und Christoph Rust führen uns mit ihrer Licht-Raum-Installa- tion mitten in diese Fragen hinein. Sie überweisen die Fragen nicht an die physikalische Grundlagenforschung. Sie stellen sie uns als Aufgabe: unserer Anschauung, unserem bewussten Erleben gewahr zu werden. Auf Glas gemalte Farbstrukturen werfen Schatten auf die Wand. So wird die Farbe pure Lichterscheinung, hat nichts Materielles mehr an sich. Die Neonsysteme färben die weißen Farbstrukturen blau. Was ist noch das, was es ist? Und was ist für uns die Welt im Spiel des Lichts? Halten wir die Schatten, worauf das Licht fällt, für das Wahre? Oder ist im Spiel des Lichts das Wahre immer das ganz Freie, wovon wir höchstens - wie Sokrates - ein Nichtwissen haben können als höchste Form des Wissens.
