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Städtische Galerie Traunstein


Ludwigstr. 12
83278 Traunstein
Tel.: 0861 164 319
Homepage

Öffnungszeiten:

Mi-Fr 15.00-18.00 Uhr
Sa, So 14.00-18.00 Uhr

Die Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt

18.09.2015 - 18.10.2015

Der in Wien geborene Künstler Michael Jochum (* 1953) lebt heute in München. Neben seiner Tätigkeit als freier Künstler, wovon zahlreiche Ausstellungen in anerkannten Museen und Galerien Zeugnis ablegen, leitet Michael Jochum seit Jahren das Projekt Fotografie der Münchener Volkshochschule. Mit Michael Jochum zeigt die Städtische Galerie Traunstein einen renommierten Vertreter der künstlerischen Fotografie, der sich in seinem Werk mit der Brüchigkeit in unserer Wirklichkeitswahrnehmung auseinandersetzt. Das scheinbar Vertraute, Alltägliche und Selbstverständliche wird in seinen s/w-Fotografien zu einem fremden, mitunter auch unheimlichen Motiv, das eine Fülle von Assoziationen, Gefühlen und Erinnerungen freisetzt. Da gibt es zum Beispiel die Serie „selbst“, in der Michael Jochum Fotograf und Abgebildeter zugleich ist. Die Aufnahmen zeigen Körper- und Gesichtsteile aus ungewöhnlichen Perspektiven und extremer Nähe fotografiert; auch die private Umgebung – Möbelstücke, Duschvorhänge, Lampen – fungieren quasi als Erweiterungen des Ichs auf den es umgebenden Raum. Ein weiteres Beispiel aus Jochums Werk ist die Serie „R.o.T. …aus den Archiven subjektiven Erinnerns“, wo alte Fotos aus dem Familienalbum neu und oft nur in pointiert hervorgehobenen Details abfotografiert worden sind. Die Ausstellung zeigt frühere, teilweise noch nicht gezeigte Arbeiten und aktuelle Projekte. Ein weiterer Schwerpunkt sind Jochums Buchobjekte, die er bei den Ausstellungsrundgängen näher erläutern wird. Michael Jochums ästhetisch-künstlerische Herangehensweise und Haltung sind experimentell, dem Unbewussten und dem Zufall wird ein breiter Raum bei der Umsetzung der fotografischen Serien gewährt. Es spiegelt sich darin – wie es auch der auf Peter Handke zurückgehende Ausstellungstitel nahelegt – die Aufhebung der traditionell zwischen Subjektivität und Objektivität, zwischen Ich und Umwelt, zwischen Gestern, Heute und Morgen gezogenen Grenzen. Michael Jochum verfolgt, oft mit Rückbindung an literarische Texte, die bildlichen Zeichen der Wirklichkeit, und nimmt den Betrachter mit auf eine Spurensuche, die in ein extrem ungesichertes Gelände, in eine Art Niemandsland führt, in dem es keine Eindeutigkeit mehr gibt.

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