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Städtische Galerie im Kulturforum


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77654 Offenburg
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whr. Ausstellungen:
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Mi 13.00-20.00 Uhr
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Gretel Haas Gerber (1903 - 1998). Ich und die Welt

23.09.2007 - 20.01.2008
„Ich und die Welt" nannte die Malerin Gretel Haas-Gerber eines ihrer Selbstbildnisse. Der Titel ist zugleich Programm für die erste große Retrospektive. Sie versammelt die wichtigsten Werke aus allen Schaffensphasen, darunter auch herausragende Gemälde aus Privatbesitz, die noch nie öffentlich gezeigt wurden. Haas-Gerbers figurativ-realistische Kunst, von den 20er Jahren bis ans Ende des Jahrhunderts konsequent weitergeführt, ist ein reicher Bilderkosmos, den es zu entdecken gilt. Das Frühwerk entfaltet sich nach dem Studium in Karlsruhe und München zwischen Neuer Sachlichkeit und expressivem Realismus. Im Zentrum stehen die Menschen, nicht die vom Glück begünstigten, sondern die, die im Schatten der glanzvollen 20er Jahre lebten. Vor allem Menschen auf dem Land hat Gretel Haas-Gerber gemalt, darunter viele Kinder und alte Menschen. Einfache Formen und wenige, melancholisch anmutende Farbklänge prägen die Porträts. Mit ihren ausdrucksstarken Bildnissen konnte die Künstlerin alsbald erste Erfolge verzeichnen. Sie endeten jäh im Herbst 1933, als die nationalsozialistischen Machthaber in der Offenburger Messehalle das Gemälde „Hütemädchen" beschlagnahmten. Nach einer langen Unterbrechung der künstlerischen Arbeit durch politische Einflussnahme, durch familiäre Umstände und durch den Krieg wandte sich Gretel Haas-Gerber in den 50er Jahren wieder der Kunst zu. 1969 wagte sie einen kompletten Neuanfang und begann ein zweites Kunststudium an der Düsseldorfer Akademie. Große Bildformate und gesellschaftlich-politische Themen kennzeichnen ihre neuen Kompositionen im Stil des kritischen Realismus. Expressive Formen und gelegentlich schrille Farben kennzeichnen die „wilden" 70er Jahre-Bilder einer Künstlerin, die eigentlich schon der älteren Generation angehörte, in dieser Zeit aber der zeitgenössischen jungen Kunst zuzurechnen war. Erst 1985 kehrte sie wieder in ihrer Heimatstadt zurück, arbeitete kontinuierlich weiter und entwickelte ein außergewöhnliches Alterswerk. Ein Jahr vor ihrem Tod wurde sie für ihr künstlerisches Schaffen mit dem „Maria-Ensle-Preis" der Kunststiftung Baden-Württemberg ausgezeichnet.

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