Foto: Städel Museum
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Städel Museum

Foto: Städel Museum
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Holbeinstr. 1
60596 Frankfurt/Main
Tel.: 069 605098-0
Homepage

Öffnungszeiten:

Di, Fr-So 10.00-18.00 Uhr
Mi, Do 10.00-21.00 Uhr

Botticelli

13.11.2009 - 28.02.2010
Das Städel Museum präsentiert mit ca. 80 Werken Botticellis, seiner Werkstatt und Zeitgenossen die erste Ausstellung zu dem großen Meister der italienischen Renaissance im deutschsprachigen Raum, die sich mit einer Auswahl von Bildnissen, mythologischen Allegorien und Marienbildern seinem Schaffen widmet. Sandro Botticellis Malerei ist zu einem Markenzeichen der italienischen Renaissance geworden, sein monumentales "Weibliches Idealbildnis" (um 1480) gehört zu den Hauptwerken der Sammlung des Städel Museums. Die ideale Schönheit seiner mythologischen Gestalten und die elegante Anmut seiner Madonnenfiguren machen Botticellis Schöpfungen zum Inbegriff der Florentiner Kunst im Zeitalter der Medici-Herrschaft unter Lorenzo dem Prächtigen. Der viel gepriesene Zauber seiner Bildsprache liegt dabei nicht vorrangig in der meisterhaften Umsetzung von Renaissance-Idealen, sondern in der einzigartigen Ausdruckskraft seiner Figurenschöpfungen begründet, die ihre klassisch graziöse Schönheit feierlich und vielfach mit melancholischer Note in Szene setzen. Der zunächst zum Goldschmied und dann in der Werkstatt des Fra Filippo Lippi ausgebildete Sandro Botticelli zählt neben Verrocchio, Ghirlandaio und den Brüdern Pollaiuolo zu den erfolgreichsten Malern im Florenz der zweiten Hälfte des Quattrocento. Seit dem Jahr 1470 sicherte er sich prestigeträchtige öffentliche Aufträge und etablierte sich als Maler großer Altarbilder. Zeitlebens stand Botticelli in der Gunst der regierenden Medici und ihrer Gefolgsleute. Bei der Umsetzung ihrer Wünsche nach innovativem Bildschmuck konnte sich der Meister nicht nur auf seine Kenntnis der Florentiner Bildtraditionen und der antiken Kunst, sondern auch auf konkrete Anregungen und Konzepte aus dem Kreis der um Lorenzo deÂ’ Medici versammelten Humanisten stützen. Als Tafel- und Freskenmaler gleichermaßen geschätzt, genoss Botticelli höchstes Ansehen über die Grenzen seiner Heimatstadt hinaus und zählte deshalb zum Kreis der Maler, die Papst Sixtus IV. 1481 zur Ausstattung der Sixtinischen Kapelle nach Rom bestellte. Vor allem sein viel diskutiertes Spätwerk bringt die charakteristischen Merkmale seines eigenwilligen Stils zu extremer Entfaltung. Von der Zeichenkunst geleitet, folgt Botticelli der Vorliebe, seine Figurendarstellungen scharf konturiert, stark bewegt und gestenreich in Szene zu setzen und dabei mehr in Linien- und Flächengefügen denn in Raum und Volumen zu komponieren. Seine Malerei hebt sich auf diese Weise schon seit seinen frühen Jahren deutlich von der Konkurrenz und den aktuellen theoretischen Forderungen ab. Das ist einer der Gründe, weshalb die kunsthistorische Forschung, die Botticelli seit Anfang des 20. Jahrhunderts eine Vielzahl großer Monographien und zahllose Werkstudien gewidmet hat, dem Künstler auch 500 Jahre nach seinem Todestag (17. Mai 1510) stets eine Sonderposition zuweist. Insgesamt wird die Ausstellung über 80 Werke Botticellis, seiner Werkstatt und Zeitgenossen − darunter Filippino Lippi oder Andrea del Verrocchio − zeigen können. Die bedeutendsten Gemäldesammlungen Europas und der USA unterstützen die Schau mit zentralen Werken des Florentiner Renaissancekünstlers. Die Sonderausstellung widmet sich kostbaren Schöpfungen aus allen Schaffensphasen Botticellis, konfrontiert diese mit thematisch verwandten Werken seiner Künstlerkollegen und beleuchtet sie im historischen Kontext ihrer Entstehung. In drei Teile gegliedert stellt sie die verschiedenen Aufgaben und Themenkreise vor, denen Botticellis malerisches Œuvre verpflichtet ist. An erster Stelle führen Porträts sowie allegorische Bildnisse vor Augen, wie differenziert der Maler diese hoch entwickelte Gattung zu nutzen und durch neue Impulse zu bereichern verstand. Im Mittelpunkt des zweiten Teils stehen Botticellis berühmte mythologische Darstellungen weiblicher Gottheiten und Tugendheldinnen, das dritte Kapitel der Ausstellung widmet sich schließlich dem reichen Bestand seiner religiösen Malerei.

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