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Siebold-Museum


Frankfurter Str. 87
97082 Würzburg
Tel.: 0931 41 35 41
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 15.00-17.00 Uhr
Sa, So 10.00-12.00 u.
15.00-17.00 Uhr

Die Geschichte vom Prinzen Genji - Japanische Seidenreliefbilder (Oshie) aus der Werkstatt von Yoko Nakamura, Tokyo

10.10.2010 - 20.02.2011
Die Ausstellung nimmt Bezug auf den wahrscheinlich ältesten Roman der Weltliteratur "Genji Monogatari". Neben dem Jubiläum zur Entstehung dieses höfischen Liebesromans und dem Jubiläum der Siebold-Gesellschaft wird auch Philipp Franz von Siebold gedacht, dessen mitgebrachte, umfangreiche oshi-e Sammlung seinerzeit in ihrer Bedeutung leider noch nicht erkannt wurde. Als oshi-e werden heutzutage mit Watte unterfütterte Wandbilder aus Seidenstoffen und Japanpapieren unterschiedlicher Art bezeichnet. Anfangs handelte es sich nur um geklebte, d.h. auf einen Untergrund "gedrückte (oshi)" Bilder (e). Angewandt wurden diese Techniken u.a. bei der Herstellung von Neujahrsschlägern (hagoita), Puppen zum Mädchenfest am 3. März (sog. oshi-e-hina) oder Stellschirmen (byobu-e). Die Basis der oshi-e bilden Schablonen einzelner Bildelemente, die mit Stoff überzogen, mit Watte unterfüttert und dann zu einem Reliefbild mit räumlicher Wirkung zusammengefügt werden. Die Niederschrift des Genji-Klassikers steht im Zusammenhang mit der Hofdame Murasaki Shikibu, die dieses Werk in einer Tempelanlage nahe der Würzburger Partnerstadt Ôtsu oberhalb des Biwasees aufzeichnete. Seine 54 Romankapitel wurden von Yôko Nakamura und ihrer kunsthandwerklichen Gruppe Sainokai in ebenso viele reliefartige und detailgetreue Stoffbilder umgesetzt und zeigen hohes künstlerisches Niveau und Geschick im Arrangement der Szenen und der farblichen Gestaltung.

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