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Schloss Karlsruhe - Badisches Landesmuseum Karlsruhe


Schlossbezirk 10
76131 Karlsruhe
Tel.: 0721 926 6514
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Öffnungszeiten:

Di-Do 10.00-17.00 Uhr
Fr-So 10.00-18.00 Uhr

Isis - Mithras - Christentum

16.11.2013 - 18.05.2014

In Rom und im römischen Kulturkreis hatten Religion und Religiosität sowohl im Staats- als auch im Alltagsleben einen hohen Stellenwert. Ab dem ersten nachchristlichen Jahrhundert gewannen fremde Glaubensrichtungen östlicher Herkunft Imperium Romanum verstärkt an Bedeutung. Sie unterschieden sich – häufig als so genannte Mysterienkulte – fundamental vom traditionellen Götterglauben und veränderten das religiöse Leben gravierend.
Zum einen waren sie einer Gemeinschaft aus Eingeweihten vorbehalten, welche hinsichtlich des Kultgeschehens zur Geheimhaltung verpflichtet war. Zum anderen erfüllten sie mit ihren Erneuerungs- und Unsterblichkeitslehren vor allem die Sehnsucht der Menschen, Hoffnung und Heil, Trost und Zuflucht im Glauben zu finden. So übten der durch ekstatische Riten geprägte Kult der kleinasiatischen Muttergöttin Kybele (Magna Mater) oder der Kult der ägyptischen Universalgottheit Isis eine große Anziehungskraft aus. Außerordentlicher Beliebtheit erfreute sich auch der persische Lichtgott Mithras, dessen Mysterien häufig als „Konkurrenz“ zum Christentum angesehen werden.
Entwicklungsgeschichtlich ist zu den orientalischen Erlösungsreligionen auch das Christentum zu zählen. Dieses erreichte Rom im 1. Jh. n.Chr., und bis zum Ende des 4. Jh. gelang ihm der Aufstieg von der verfemten Minderheitssekte zur alleinigen Staatsreligion. Mit der Christianisierung des Imperium Romanum vollzog sich ein Epochenwandel von weltgeschichtlicher Bedeutung; bis heute stellt die christliche Tradition eine der Grundlagen der europäischen Identität dar.
Jüngste Forschungen sind den zahlreichen ungelösten Rätseln der orientalischen Religionen auf der Spur. Neue Perspektiven gewinnt die Wissenschaft durch kulturanthropologischen Fragestellungen: Welche interessanten Phänomene lassen sich aus den historischen Entwicklungen und Ereignissen für die Menschen der Moderne ablesen? Gelten manche Antworten der Römer im Zusammenhang mit der Suche nach Sinn und Glauben, nach Orientierung und Lebenshilfe auch noch heute?
Diesen und anderen Aspekten widmet sich die Ausstellung, indem sie das Thema der orientalischen Religionen des Römischen Reiches erstmals umfassend und vergleichend aufarbeitet. Mit einem Spektrum von hochkarätigen Leihgaben aus zahlreichen europäischen Museen versucht sie, antike Glaubenswelten und Weltbilder ganzheitlich zu rekonstruieren.

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