Olaf-Gulbransson-Museum Tegernsee, Foto: Martin Fengel
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Olaf-Gulbransson-Museum

Olaf-Gulbransson-Museum Tegernsee, Foto: Martin Fengel
Olaf-Gulbransson-Museum Tegernsee, Foto: Martin Fengel
Olaf-Gulbransson-Museum Tegernsee, Foto: Martin Fengel
Olaf-Gulbransson-Museum Tegernsee, Foto: Martin Fengel

Kurgarten 5
83684 Tegernsee
Tel.: 08022 33 38
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-17.00 Uhr

Obe bei Olaf angekommen: Portraitdarstellungen von Josef Oberberger

13.02.2011 - 01.05.2011
Nach Josef Oberbergers Tod fanden viele Werke eine erste Bleibe im Diözesan Museum Regensburg. Jetzt sind sie endlich da angekommen, wo sie hingehören: in dem seinem Freund und Lehrer gewidmeten Olaf Gulbransson Museum, Tegernsee. Seit 2009 befinden sich die Exponate der Oberberger-Stiftung in den Depoträumen des Museums. Mit einer Präsentation der Porträt(karikaturen) Oberbergers, die gleichzeitig eine Verbindung zu den Karikaturen von Olaf Gulbransson darstellen, beginnen wir eine Reihe von Sonderausstellungen. Mit thematischen Schwerpunkten werden auch in den nächsten Jahren die Werke von Oberberger zu sehen sein. Josef Oberberger wurde am 21. Dezember 1905 in Etzenricht in der Oberpfalz geboren. Nach einer Glasmalerlehre wechselte er 1923 nach München, wo er zunächst die Kunstgewerbe-Schule besuchte. Zwischen 1925 und 1932 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste. Seit 1937, als er erstmals Paris und dann die Kathedralen von Chartres und Le Mans gesehen hatte, zog es ihn immer wieder nach Frankreich. Inspiriert und fasziniert vom Lebensstil der Franzosen, zeichnete er fortan mit federleichten Pinselstrichen oder dem Zeichenstift täglich und unablässig, als handele es sich um eine Art Schrift. Seine "Madame" Mathilde heiratete er 1939. Oberberger wurde als Kriegsmaler nach Russland geschickt, wo ihn Landschaft und Menschen tief bewegten. 1945 wurde er an die Akademie der Bildenden Künste in München zum Nachfolger von Olaf Gulbransson berufen. Neben dem Schwabinger Kunstpreis für Malerei und Grafik (1980) erhielt er 1981 den Bayerischen Verdienstorden sowie den bayerischen Maximiliansorden für Kunst und Wissenschaft (1986). Josef Oberberger starb am 2. Dezember 1994 in seinem Altersruhesitz in Kreuth bei Tegernsee. Die fast legendäre Begegnung mit Olaf Gulbransson, der erst sein Lehrer, bald aber sein Freund wurde und ihn "Johannes" nannte, dauerte bis zu dessen Tod 1958. Beiden gemeinsam ist die Liebe zum Portrait, dem Darstellen eines Charakters, dem Aufzeigen der verschiedenen Facetten einer Persönlichkeit. Der Schriftsteller Dr. Gerd Holzheimer, der auch in die Ausstellung einführen wird, beschreibt dies so: "Der bayerische Mensch ist ein gemischter Charakter, ein Mensch also, der nicht nur bös ist, aber auch nicht nur gut, nicht nur grob und nicht nur fein, weiß Gott nicht immer ausgeglichen, doch jeder Therapie gegenüber zutiefst abgeneigt. Er ist Grantler und Kavalier zugleich, zumindest wenn's sein muss, meint, dass sich Fasten auch gehört zwischen den Festen, ist Bierdimpfl und Weiser in einem, Saukopf und unverhofft großherzig, vor allem einem Spezl gegenüber, ein Streithansl, dem nichts über seine königlich-bayerische Bierruhe geht." (Gerd Holzheimer). Diese Beschreibung des bayerischen Menschen passt sowohl auf die Kunst von Josef Oberberger wie auch auf die von Olaf Gulbransson.

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