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Oberhessisches Museum - Altes Schloss, Wallenfels


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Ben Kamili

08.04.2011 - 29.05.2011
Ben Kamili hat zwischen 1998 bis 2004 das Studium der freien Malerei an der Hochschule der Künste in Berlin bei Professor Fussmann absolviert. Seit der Übersiedlung nach Berlin, 1991, ist er weit gereist auf dem Weg zur Malerei, zum Bild, um Motive zu finden, um Malerei an den unterschiedlichsten Orten zu verwirklichen. Er ist ein Freilichtmaler. Malerei als solche ist für ihn das Entscheidende. Kamilis Wolken-, Meeres- und Landschaftsbilder mischen die Ebenen und Zeiten, binden hinten und vorne im Vorgang des Malens. Das ist ihre eigentliche Belebung und Beseelung. Die Farben rütteln an den Flussläufen, den Siedlungsansichten, den Bäumen und Blumen und ziehen und mengen sie ein in die Befindlichkeit von Luft und Atmosphäre, schaffen über die leckende und lechzende Farbe die Erscheinung des Bildes. Seine Bilder sind Energiebündel, Konzentrat an Bewegung, Gegenbewegung, Großstruktur und Kleinstruktur, Verweis und Sog. Durch den Pinselstrich verbinden sie sich, umfangen sich, reichen sich weiter. Dadurch verschränkt Kamili die Ebenen und Räume und legt das atmende Gefüge großer Spontaneität in der Fläche des Malgrundes frei. In manchem Wolkenbild möchte man entschweben im Glück der Loslösung, das Erstarrte verlassen und in die Welt der Bilder aufbrechen. Dennoch bleibt die Realität, dass dies alles ein Vorgang in der Zweidimensionalität ist. Der Sonnenschein, dieses Glück des Sehens, Abend- oder Nachtstimmungen sind aus nichts anderem als aus Farbe auf der Fläche entstanden. Gerade aber durch die Loslösung der Farbe vom Gegenstand, durch die grenzenlose Freiheit seiner entschränkten Malerei, die immer wieder durch ein weiteres Bildteil ergänzt werden könnte, schafft er im Bild die Umbildung des Motivs. Es geht nicht mehr um das Gesehene, sondern um das Erschauen. Kamilis Bilder lassen die Zeit des Alltags hinter sich - sie sind Kraftfelder. In ihnen liegt, wie ein Versprechen, die Metamorphose, die Wandlungsfähigkeit des Seins. Im lichtblauen Verzücken, im kaminroten Schauer, im trunkenen Gelb erfahren wir geahnte Seeligkeit und beglückende Wärme.

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