Neues Museum, Foto: A. Kradisch
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Neues Museum - Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg

Neues Museum, Foto: A. Kradisch
Neues Museum, Foto: A. Kradisch
Neues Museum, Foto: A. Kradisch
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Klarissenplatz
90402 Nürnberg
Tel.: 0911 240 20 69
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Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-18.00
Do 10.00-20.00 Uhr

Saum der Zeit: Bilge Friedlaender - Ahmet Dogu Ipek - Füsun Onur

23.03.2018 - 10.06.2018

Die Ausstellung stellt drei Künstler vor, die aus der Türkei stammen: Mit Bilge Friedlaender und Füsun Onur sind es zwei Grandes Dames der türkischen Gegenwartskunst, denen Ahmet DoÄŸu Ä°pek als junger kurdischer Künstler zur Seite tritt. Gemeinsam sind ihnen die eher leisen Töne, die ihre Kunst anschlägt. Der von dem großen Philosophen Michel Foucault geborgte Titel "Saum der Zeit", der die Gegenwart von der Vergangenheit trennt, bildet den poetischen Horizont der Schau. Die Ausstellung entstand in enger Zusammenarbeit mit ARTER, Istanbul.

Bilge Friedlaender (1934–2000) entfaltet in ihrer stillen Kunst eine Reflexion über das Verhältnis des Menschen zur Natur aus weiblicher Perspektive. Die Relativität von Raum und Zeit ist bei Bilge Friedlaender nicht Theorie, sondern körperliche Erfahrung, die sie beim Laufen oder Tauchen sammelte. Ihrer Sinnlichkeit ntwortet eine nie spekulative Spiritualität. Ihre Geometrie, die das Quadrat in den Mittelpunkt rückt, kennt die Verwandlung und die Rhythmen, wie sie die Beobachtung der Natur lehrt. Bilge Friedlaender ging schon 1958 in die USA. Erst kurz vor ihrem frühen Tod kehrte sie nach Istanbul zurück. Ihr Werk ist in Deutschland noch weitgehend unentdeckt.

Gleiches gilt für Ahmet DoÄŸu Ä°pek (geb. 1983), der in schwarzen Quadraten die Erinnerung an 157 Tage versiegelte. Einem Ritual gleich schuf der Künstler jeden Tag in einem meditativen Akt ein Aquarell, das die überzeitliche Ikone des schwarzen Quadrats von Malewitsch in den Schatten eines einzelnen Tages umdeutet.

Füsun Onur (geb. 1938) ist die große alte Dame der türkischen Gegenwartskunst. Abgesehen von einem mehrjährigen Studienaufenthalt in den USA (1962–67), blieb sie ihr ganzes Leben in Istanbul. Die Ausstellung stellt in ausgewählten Arbeiten einige ihrer zentralen Themen vor: das Rahmen und Teilen von Raum sowie diverse Aspekte der Zeit – die Flüchtigkeit und Vergänglichkeit, das Transitorische und Kinematographische. Füsun Onurs Kunst ist ungemein wandlungsfähig, mal konzeptuell, dann wieder musikalisch oder erzählerisch. Der Grundton ihrer Objektkunst und Installationen ist privat, ja intim und immer voller Poesie und einer höchst kultivierten Sentimentalität.

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