Foto: Naturkundemuseum Leipzig
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Naturkundemuseum Leipzig

Foto: Naturkundemuseum Leipzig
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Lortzingstraße 3
04105 Leipzig
Tel.: 0341 98221-0
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 9.00-16.30 Uhr
Sa, So 10.00-16.30 Uhr

Wölfe: Gastausstellung der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe e.V.

29.07.2007 - 28.10.2007
Das Naturkundemuseum Leipzig zeigt in der Zeit vom 29. Juli bis 28. Oktober 2007 die Sonderausstellung „Wölfe“, eine Gastausstellung der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe V.. Der Wolf (Canis lupus) ist das größßte hundeartige Raubtier der Erde. Er besiedelte früher die unterschiedlichsten Lebensräume, außer hochalpinen Zonen, in Europa, Asien und Nordamerika. Wölfe leben in Rudeln, in denen eine strenge Rangordnung herrscht. Nur die ranghöchste Wölfin bringt nach einer Tragzeit von 62 bis 65 Tagen 3 bis 8 Junge zur Welt. Die anderen Rudelmitglieder sind aber an der Aufzucht der Welpen beteiligt. Als Rudeljäger können Wölfe auch große Tiere, wie Hirsche und Wildschweine, erbeuten. Es werden aber auch Hasen, Kleinsäuger und Vögel gefangen. Schafe u.a. Haustiere werden vor allem gerissen, wenn zu wenig Wildtiere im Wolfsrevier vorhanden sind. In weiten Teilen West- und Mitteleuropas wurde der Wolf im 18. und 19. Jahrhundert ausgerottet. Er war als Nahrungskonkurrent in diesen dicht besiedelten Gebieten zunehmend in Konflikt mit anthropogenen Interessen geraten. In Sachsen war der Wolf als Standwild Mitte des 18. Jahrhunderts ausgestorben. Der letzte Wolf im Raum Leipzig wurde 1720 im Connewitzer Holz gesichtet. An des Ereignis erinnert eine Wolfsplastik, die um 1930 entstand. Weitere Wolfsdenkmale stehen in Sachsen u.a. in Weinböhla und in Laußnitz, wo 1618 bzw. 1740 Wölfe erlegt wurden. Die später gelegentlich gesichteten oder erlegten Wölfe, auch der 1845 in der Muskauer Heide erschossene, waren aus Osteuropa zugewandert. Erst seit Mitte der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts gibt es wieder ein Wolfsvorkommen, dessen Ursprung auf zwei aus Polen eingewanderte Wölfe zurückgeht, im Gebiet zwischen Spremberg, Hoyerswerda und Bad Muskau. Der erste Reproduktionsnachweis konnte im Jahr 2000 erbracht werden. Seitdem wurden mehrfach Welpen geboren. Gegenwärtig leben in dem etwa 700 Quadratkilometer großen Gebiet in der Oberlausitz 8 bis 10 streng geschützte Wölfe. Es ist das einzige reproduzierende Vorkommen Deutschlands. Ob die Wölfe in Sachsen eine Chance haben, wird maßgeblich davon abhängen, inwieweit die Bevölkerung bereit ist, die Rückkehr des Wolfes als Bereicherung der heimischen Fauna zu akzeptieren

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