Foto: Naturkundemuseum Leipzig
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Naturkundemuseum Leipzig

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Lortzingstraße 3
04105 Leipzig
Tel.: 0341 98221-0
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Öffnungszeiten:

Di-Fr 9.00-16.30 Uhr
Sa, So 10.00-16.30 Uhr

Neobiota - Fremde Arten werden heimisch

02.10.2014 - 04.01.2015

Unsere Sonderausstellung widmet sich einem Thema, das sehr vielfältig wahrgenommen wird. Über 400 Pflanzen- und etwa 250 Tierarten in Deutschland werden aktuell als etablierte "Neubürger" bewertet. Ständig kommen weitere Arten dazu.
Als Neobiota werden alle seit 1492, dem Jahr der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus, in einer Region eingebürgerten Organismen zusammengefasst, wenn das Auftreten nur durch den Einfluss des Menschen möglich wurde. Für Arten, auf die Vergleichbares aus der Zeit davor zutrifft, wird der Begriff Archäobiota verwendet. Erst wenn die Arten sich in einer Region über mehrere Jahre fortpflanzen, gelten sie als etabliert.
Neben der unbeabsichtigten Verschleppung aus den ursprünglichen Verbreitungsgebieten durch den Handel sind das gezielte Aussetzen oder das Entweichen aus der Haltung oder Kultur die wichtigsten Ursachen. Bei vielen Arten ist uns nicht mehr bewusst, dass sie eingebürgert wurden. Andere Vertreter betrachten wir beispielsweise als wichtige Nektarquelle für Insekten (Gewöhnlicher Sommerflieder) oder beindruckenden Teil der Kulturlandschaft (Rosskastanie).
Zu einer Gefahr für die in einem Gebiet heimischen Organismen werden nur Arten, die sich in ihrer neuen Heimat stark vermehren und Lebensgemeinschaften so verändern, dass ursprünglich vorkommende Arten zurückgedrängt werden oder sogar aussterben. Solche invasive Arten stellen nicht nur für den Artenschutz sondern auch für Land- und Forstwirtschaft, Gesundheitsschutz und andere Bereiche der menschlichen Gesellschaft Gefahren dar. Beispiele in der Ausstellung sind Mink und Ambrosia.
Waschbär und Nutria, Riesenbärenklau und Kanadische Goldrute sind 4 der bekanntesten Vertreter in unserer Region. Diese und weitere in Mitteldeutschland vorkommende Tiere und Pflanzen werden durch Präparate, Herbarbelege und Fotos vorgestellt. Auch ein Blick in die Geschichte auf Arten, die uns längst vertraut sind, ist Teil der Ausstellung. Außerdem werden weitere in Europa heimisch gewordene Neobiota und aus Europa in andere Regionen verbrachte Arten gezeigt.

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