Foto: Naturkundemuseum Leipzig
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Naturkundemuseum Leipzig

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Lortzingstraße 3
04105 Leipzig
Tel.: 0341 98221-0
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Öffnungszeiten:

Di-Fr 9.00-16.30 Uhr
Sa, So 10.00-16.30 Uhr

Die Flussperlmuschel - Ein Tier von höchstem Wert im Dreiländereck Bayern-Böhmen-Sachsen

23.06.2009 - 13.09.2009
Die Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera), einst in Europa weit verbreitet, gilt in Deutschland seit Beginn des 21. Jahrhundert als eine vom Aussterben bedrohte Tierart. Um auf diese Problematik hinzuweisen, hat die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt unter Einbeziehung verschiedener Partner eine Wanderausstellung erarbeitet. Sie trägt den Titel „Die Flussperlmuschel - Ein Tier von höchstem Wert im Dreiländereck Bayern-Böhmen-Sachsen“. Das Naturkundemuseum wird diese Ausstellung vom 23.06. bis 13.09.09 zeigen. Die ca. 12 bis 14 cm große Flussperlmuschel kann durchschnittlich 80 bis 100 Jahre alt werden. Sie war ursprünglich u. a. in Skandinavien, Großbritannien und Mitteleuropa weit verbreitet. Größere Ansiedlungen gab es auch im Länderdreieck Bayern-Böhmen-Sachsen. Die Ausbeutung der Vorkommen, insbesondere derjenigen im Vogtland, besaß einen hohen wirtschaftlichen Stellenwert. Schmuck aus Perlen und Perlmutt galt als lokale Besonderheit. Als Luxusgut war er vor allem in Adelskreisen sehr begehrt. Raubbau in vergangenen Jahrhunderten, aber auch die zunehmende Verschmutzung von Lebensräumen der Flussperlmuscheln, der kleinen kalk- und nährstoffarmen Fließgewässer, führten zu erheblichen Bestandsreduzierungen. Die Verdrängung der Bachforellen, die als Zwischenwirt eine wichtige Funktion bei der Entwicklung der Flussperlmuscheln erfüllen, durch Regenbogenforellen sowie die starke Verbreitung neuer Fressfeinde wie Bisamratten und Waschbären trugen zusätzlich zu empfindlichen Dezimierungen der Populationen bei. In der Ausstellung wird ausführlich die interessante Biologie der Flussperlmuschel dargestellt. Ein weiteres Kapitel ist der historischen Perlenfischerei und der Muschelschleiferei in Sachsen gewidmet. Eine Schilderung der großen Anstrengungen, die bayerische, böhmische und sächsische Naturschützer gemeinsam zum Erhalt der Perlmuschelbestände unternehmen, runden die Schau ab.

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