Foto: Naturkundemuseum Leipzig
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Naturkundemuseum Leipzig

Foto: Naturkundemuseum Leipzig
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Foto: Naturkundemuseum Leipzig
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Lortzingstraße 3
04105 Leipzig
Tel.: 0341 98221-0
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 9.00-16.30 Uhr
Sa, So 10.00-16.30 Uhr

Artenvielfalt – Erforschen und Bewahren

22.04.2015 - 04.10.2015

Die Vielfalt der Organismen auf unserem Planeten fasziniert uns immer wieder. So reifte der Plan, wenigstens einige Aspekte des Erforschens und Bewahrens der biologischen Vielfalt am Beispiel unserer zoologischen und botanischen Sammlungen vorzustellen.
Ein Teil der neuen Sonderausstellung wird der langen Tradition naturkundlicher Forschung in Leipzig gewidmet sein. Historische Veröffentlichungen zur Pflanzen- und Tierwelt zeigen uns ein Bild der Artenvielfalt im 18. Und 19. Jahrhundert. So entstand Ende des 18. Jahrhunderts eine erste Schmetterlingsfauna des Leipziger Gebietes, die vielleicht die älteste in ganz Sachsen ist und vom Anfang des 19. Jahrhunderts existieren Herbarbelege bemerkenswerter Pflanzen. Leipziger beteiligten sich aber auch an der Erforschung der Welt. So reiste Eduard Poeppig zwischen 1823 und 1832 durch weite Teile Amerikas und sammelte Tiere und Pflanzen. Später begründete er das Zoologische Museum der Universität Leipzig. Der Leipziger Professor Carl Chun initiierte die erste deutsche Tiefseeexpedition in den Jahren 1898/99. Originalpräparate beider Reisen werden zu sehen sein.
Um die Gefährdungssituation wenigstens eines Teils der Organismenvielfalt einschätzen zu können, werden jährlich Berichte durch die „Weltnaturschutzorganisation“ (IUCN) veröffentlich, bekannt als „Red Data Book“. Auf der Grundlage dieser Publikationen zeigen wir in einer Vitrine Präparate weltweit bestandsbedrohter Arten. Besonderes Highlight sind die beiden Eulenpapageien, Vertreter einer der seltensten Vogelarten der Welt.
In Deutschland übernehmen die durch das Bundesamt für Naturschutz veröffentlichten Roten Listen diese Funktion. Am Beispiel einiger „Gewinner“ und „Verlierer“ zeigen wir die Möglichkeiten und Grenzen des Naturschutzes in Deutschland. Während sich beispielsweise Wanderfalke und Uhu oder Wildkatze, Luchs und Biber wieder ausbreiten, nehmen die Bestände von Feldhamster, Kiebitz oder Rotmilan teilweise dramatisch ab. Viele der Ursachen liegen in der Intensivierung der Landwirtschaft seit der Mitte des 20. Jahrhunderts. Gerade die Kulturlandschaft mit ihren vielen Bewohnern des Offenlandes hat sich seit dem drastisch verändert. Dagegen bietet die mitteldeutsche Bergbaufolgelandschaft zumindest zeitweise neue Lebensräume für seltene und/oder gefährdete Arten. Am Beispiel faszinierender Orchideenfotos werden wir diesen Aspekt vorstellen.

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