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gibus.bordeaux

gibus.bordeaux
Werbung: gibus.bordeaux
'Erleben Sie die minimalistische und kathartische Kunst von Gibus. Jede Skulptur erzählt eine Geschichte.

Naturkundemuseum im Ottoneum


Steinweg 2
34117 Kassel
Tel.: 0561 787 40 66
Homepage

Öffnungszeiten:

Di, Do-Sa 10.00-17.00 Uhr
Mi 10.00-20.00 Uhr
So 10.00-18.00 Uhr

Faszination Spinnen

19.10.2013 - 25.04.2014

"Iiiiih, eine Spinne!"
Was haben sie nur verbrochen, diese flinken, meist völlig harmlosen Achtbeiner, ohne deren unermüdliche Jagd ein Heer von Insekten über uns herfallen würde? Unser Unbehagen ist kaum mit einer Bedrohung begründbar, es scheint vielmehr über das Verhalten unserer Mitmenschen erlernt. Oft beruht es auf Unkenntnis und über Generationen überlieferte Vorurteile.
Diese Ausstellung bietet eine Rundschau über die fantastische Welt der Spinnen. Sie stellt ihre teils atemberaubenden Fähigkeiten und ihre wichtige Rolle im ökologischen Gefüge der Natur in einem neuen Licht dar.
Beginnend mit Beispielen aus der afrikanischen und griechischen Mythologie geht es über den unterschiedlichen Umgang mit Spinnen in verschiedenen Kulturen bis zu den frittierten Vogelspinnen, die an den Straßenrändern Kambodschas als Snacks gereicht werden. Auch die riesige Verwandtschaft der Gliederfüßler sowie ihre naturgeschichtliche Entwicklung werden artenreich präsentiert.
Die Stars sind jedoch die lebenden Tiere, die in über 40 Terrarien auf 400 Quadratmetern ihre Vielfalt und bizarre Schönheit illustrieren. Neben der größten Vogelspinne der Welt sind auch Tiere aus der weiteren Verwandtschaft, wie ein gewaltiger Tausendfüßler oder der riesige afrikanische Kaiserskorpion zu sehen. Lebensweise, Balz, Fortpflanzung und verblüffende Jagdweisen sind ebenso wie Spinnseide in Medizin und Technik ein Thema. Auch bekannte heimische Arten sind in zwei Szenarien zu den Themen Keller und Wiese als lebendige Lauerjäger zu sehen. Zwei große Dioramen zu den Themen afrikanische Savanne undsüdamerikanischer Regenwald rücken die zugehörigen Terrarien und Informationen in ein passendes Ambiente.
Mitmachmodule und ein Aktionsbereich für Kinder vermitteln einfühlsam einen neuen Blick auf die achtäugigen Webkünstler. Mikroskopier-Stationen enthüllen verschiedene anatomische Geheimnisse und bringen uns diese Tiere näher.
Ein großes Angebot an Führungen, Workshops, Exkursionen und Vorträgen rundet diese Sonderausstellung ab. Der Spinnen-Erlebnistag und Spinnenfütterungen bieten weitere Begegnungsmöglichkeiten.
Der Journalist Horst Stern hat einmal gesagt "Gegen Spinnen-Ekel hilft nur Spinnen-Wissen".
Eingebunden in die Ausstellung sind unter dem Titel "Topographie der Netzbewohner" Werke des Berliner Zeichners und Kunsthistorikers Martin Schmidt, der sich seit 1995 bildnerisch mit der Welt der Spinnen befasst. Ihre erstaunlichen Fähigkeiten, die Schönheit ihrer Gewebe sowie ihre vielfältigen Verhaltensweisen und Anpassungsleistungen begeistern ihn. Der Künstler lässt die Spinnen in poetischen Bildern über sich hinauswachsen, spinnt ihre Fähigkeiten weiter und lädt damit zu einer ungewohnten, erweiterten Betrachtungsweise ein. Der Unerschöpflichkeit des Themas nähert er sich in verschiedener Weise, mal mit vermeintlich wissenschaftlicher Akribie, mal in freien malerischen Assoziationen oder erzählerischem Humor. Die Netzbewohner entlassen ihre Fäden auf das Papier und erschaffen ganze Welten, die faszinieren und dazu angetan sind, der Spinnenangst entgegenzuwirken.

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