07.11.2010 - 07.08.2011
Heutzutage sind Papiertaschentücher in aller Taschen. Der Markenname "Tempo" ist im allgemeinen Sprachgebrauch bereits zum Synonym für das Taschentuch geworden.
Das Taschentuch aus Zellstoff ist vermutlich über zweitausende Jahre alt.
Erfunden haben sollen die Chinesen zur Zeit der Han-Dynastie. Erhalten ist aus bekannten Gründen kein Exemplar mehr.
Auch das Stofftaschentuch kann auf eine lange, spannende Existenz zurückblicken.Wurde es in den letzten Jahrhunderten ins Dunkel der Taschen verbannt, erfreute sich das Taschentuch in früheren Zeiten eines prunkvollen Aussehens und repräsentativer Aufgaben. War das viereckige Stück Stoff früher ein Statussymbol wohlhabender - um nicht zu sagen betuchter - Schichten, wurde es durch die industrielle Revolution und die technischen Fortschritte in der Textilindustrie zu einem weit verbreiteten Alltagsgegenstand der Allgemeinheit.
Die Ausstellung dokumentiert die Kulturgeschichte des Taschentuchs. Gleichzeitig wird aber auch eine künstlerisch-poetische Annäherung an das Objekt gezeigt.
Die Künstlerin Nicoline Koch-Lutz aus Heidenheim sieht das Taschentuch als Auffangbecken der Emotionen, als Bergeort von Tränen, als Aufbewahrungsort von Träumen und Sehnsüchten, als treuer Begleiter und Vertrauter durch das Leben.
Ihr Taschentuchkabinett zeigt sorgsam und mühevoll bestickte und umhäkelte Taschentücher, die mit Frauenporträts versehen sind und künstlerisch verfremdet wurden.