Villa Stuck, Foto: Nikolaus Steglich
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Museum Villa Stuck

Foto: Jens Weber
Foto: Jens Weber
Villa Stuck, Foto: Nikolaus Steglich
Villa Stuck, Foto: Nikolaus Steglich

Prinzregentenstr. 60
81675 München
Tel.: 089 4555 510
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Öffnungszeiten:

Di-So 11.00-18.00 Uhr
1. Freitag im Monat bis 22 Uhr

Heinrich Kley. Ein Meister der Zeichenfeder im Kontext seiner Zeit

17.02.2011 - 08.05.2011
Erstmals wird das Werk des Malers und Zeichners Heinrich Kley (1863-1945) in einer umfassenden monographischen Ausstellung gezeigt und in den Kontext seiner Zeit gestellt. Heinrich Kley genoss zu Lebzeiten den Ruf eines erstrangigen Industriemalers, der seine Motive hauptsächlich in den Krupp'schen Gussstahlfabriken und Hüttenwerken fand. Wie kaum ein zweiter verstand er es, die spezifischen atmosphärischen Stimmungen jener Welt durch die subtile Verbindung von zeichnerischer Präzision und koloristischem Feingefühl einzufangen. Diese Eigenschaften verleihen seinen Darstellungen über ihren historischen Wert hinaus auch heute noch besonderen ästhetischen Reiz. Der breiten Öffentlichkeit wurde der Künstler hingegen erst durch die Mitarbeit an den Zeitschriften"Simplicissimus" und "Jugend" bekannt. Vor dem Ersten Weltkrieg publizierten sie hunderte seiner humoristischen, satirischen und grotesken Federzeichnungen, in denen er Themen der Gesellschaftspolitik, des technischen Fortschritts sowie des Verhältnisses zwischen Mann und Frau aufgriff. Wie die Gegenüberstellung dieser Werke mit denen der Zeitgenossen Max Klinger, Franz von Stuck, Alfred Kubin und den Mitarbeitern des Simplicissimus zeigt, stehen sie ihnen im Hinblick auf technische Virtuosität, psychologisches Einfühlungsvermögen und bildnerische Phantasie in nichts nach. Mit gleicher Könnerschaft charakterisierte Heinrich Kley menschliche Verhaltensweisen durch Mensch-Tier-Vergleiche pointiert und unterhaltsam. Diese Qualitäten faszinierten Jahrzehnte später Walt Disney, der die Arbeiten des Künstlers nicht nur sammelte, sondern auch als Inspirationsquelle für seine Zeichentrickfilme nutzte. Hierdurch erfuhr sein Werk noch zu Lebzeiten eine gleichermaßen ungeahnte wie bemerkenswerte Rezeption durch ein revolutionäres künstlerisches Medium.

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