Inmitten der landschaftlich reizvollen Hohburger Schweiz liegt der 1185 erstmals erwähnte Ort Hohburg. Lange Zeit prägten bäuerliche Dreiseithöfe und Rittergut das Dorfbild. Mit dem Abbau von Quarzporphyr, der zu Pflastersteinen und Schotter verarbeitet wurde, kamen Ende des 19. Jh. Häusleranwesen der Arbeiter hinzu.
Um die letzten Zeugnisse des traditionellen Steinbruchbetriebes zu erhalten, begannen Heimatfreunde ab 1980 mit dem Ausbau eines kleinen Spezialmuseums zur nordwestsächsischen Steinindustrie. Das dafür genutzte Häusleranwesen stammt aus dem Jahre 1802 und ist im wesentlichen unverändert erhalten geblieben. Seit 1985 werden im Erdgeschoß Lebensweise und Wohnverhältnisse einer Steinarbeiterfamilie illustriert. Hinterflurküche, elterliche Schlafkammer und ,,gute Stube" sind mit Interieur aus der Zeit um 1910 ausgestattet. Backofen, Kellergewölbe und Stall vermitteln mit zahlreichen Gerätschaften Einblicke in die Hauswirtschaft und Eigenversorgung jener Zeit.
Die Entwicklung der Steinindustrie von der schweren Handarbeit bis zum Bau der Schotterwerke wird in der oberen Etage dokumentiert. Ein nachgestellter Abbauort, an dem u.a. eine Feldbahn mit Kipploren, eine fahrbare Brecheranlage (in Funktion), Lanz-Bulldog, Dumper und Bohrraupe zu sehen sind, veranschaulicht die Produktionsweise. Für die Lokomobile von 1907 wurde eigens ein Maschinenhaus rekonstruiert. In der Kantine (nach Wunsch für Gruppen mit Kaffee und Kuchen) finden halbjährlich wechselnde Sonderausstellungen statt. Die regelmäßigen Gartenkonzerte (Country, Dixieland, Folk) und thematische Veranstaltungen zur Traditionspflege erhalten durch die Umgebung einen ungewöhnlichen, eigenen Reiz.