Schloß Weikersheim entwickelte sich aus einer Wasserburg als Stammsitz des Hauses Hohenlohe zu einer der schönsten Residenzen der Renaissance. Den von sechs Rollwerkgiebeln bekrönten Saaltrakt ließ Graf Wolfgang II. von Hohenlohe im Inneren mit prächtigen Repräsentationsräumen ausbauen. Einer der wenigen gut erhaltenen Festsäle aus der großen Zeit des deutschen Schloßbaus um 1600 ist der Rittersaal im Obergeschoß. Eine Kassettendecke mit gemalten Jagdszenen überspannt den Rittersaal, lebensgroße Tierplastiken aus bemaltem Stuck schmücken die Wände, ein prächtiges Portal und ein reich verzierter Kamin verstärken die repräsentative Wirkung. Mitglieder des hohenlohischen Hauses zeigt eine Porträtgalerie. Im 18. Jahrhundert wurden im stadtseitigen Flügel des Schlosses die gräflichen Appartements eingerichtet, deren überwiegend von einheimischen Künstlern geschaffene glanzvolle Ausstattung - darunter auch das Spiegelkabinett - nahezu komplett erhalten ist. Ein hervorragendes Beispiel hohenlohischer Gartenkultur ist der Weikersheimer Schloßgarten. Im 17. Jahrhundert wandelte sich seine im 16. Jahrhundert eingeführte Dreiteilung in Obst-, Gemüse- und Blumengarten zu einem überwiegend der Zierde dienenden Garten. Graf Carl Ludwig ließ ab 1708 den Garten nach französischem Vorbild neu gestalten.