Mit seiner Jahrhunderte alten Geschichte und den städtischen Plänen für die zukünftige Nutzung ist Schloss Hardenberg eine Kulturstätte mit Historie und Zukunft.
Urkundlich erstmals erwähnt wurde der als Verteidigungsanlage gebaute Wohnsitz der Hardenberger Herren am 28. Dezember 1354 und ist damit das älteste kulturell genutzte Baudenkmal im Kreis Mettmann. Während des Mittelalters war es Renditeobjekt adliger Familien und wechselte daher oft seine Besitzer. Die Stadt Velbert kaufte das Anwesen 1939.
Seither haben viele junge Künstler in den Räumlichkeiten von Schloss Hardenberg einen Erfolgsweg beschritten. Beispielsweise hatte Thomas Ruff, der später Deutschland auf der Biennale in Venedig vertrat, seine erste Museumsausstellung im Schloss Hardenberg. Die Stadt Velbert hat beschlossen, es in Zukunft zu einem überregional bedeutsamen Ausstellungshaus für moderne Kunst zu machen. Die Pläne hierfür wurden gemeinsam mit der Bürgerinitiative "Kultur muss im Zentrum bleiben" erarbeitet.
Die Gegenwart des Schlosses ist indes von Bauarbeiten geprägt. Wer es in den letzten Jahren besucht hat, weiß, dass sich das Interieur in einem sehr gepflegten Zustand befindet. Entsprechend überraschend war das Ergebnis einer umfassenden Untersuchung der Bausubstanz für alle Beteiligten: die gesamte Dachkonstruktion ist unterdimensioniert und beschädigt, das Mauerwerk muss erneuert werden und die Deckenbalken aus Eichenholz, die den Rittersaal vom Gewölbekeller trennen, sind stark angeschlagen und können die Sicherheit der Räumlichkeiten für öffentliche Veranstaltungen nicht mehr gewährleisten. Die Grundsanierung des Anwesens ist deshalb eine zwingende und große Aufgabe für die Stadt Velbert und wird einige Jahre in Anspruch nehmen.
Die Vorburg als kultureller Hoffnungsträger
In einer Hufeisenform um das Hauptschloss liegt die Vorburg, in der einst die Ställe und die Verwaltung untergebracht waren. Zwar hat auch die Vorburg einen deutlichen Bedarf an Baumaßnahmen, doch ist der Umfang hier überschaubarer und die Fertigstellung daher absehbarer, als es beim Hauptschloss der Fall ist. Für Kulturliebhaber in und um Velbert ist sie deshalb der Hoffnungsträger und Ersatz.
Der Ostflügel der Vorburg ist bereits saniert und beherbergt die Studiobühne "Theater am Schloss". Der Kultur- und Veranstaltungsbetrieb Velbert bietet hier regelmäßige Aufführungen an. Während der Sommerpause des Theaters wird die Studiobühne als Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst genutzt, in Vertretung für das Hauptschloss, das diese Aufgabe jahrelang erfüllt hat und in Zukunft wieder erfüllen soll.
Damit dieses Ziel erreicht werden kann, hat es sich der Verein der Freunde und Förderer des Kulturensembles Schloss Hardenberg e.V. zur Aufgabe gemacht, die Erneuerung des Schlosses mit allen verfügbaren Kräften zu unterstützen und möglichst viele Bürgerinnen und Bürger Velberts für die Mitarbeit an dieser Aufgabe zu gewinnen.
Dazu gehört unter anderem, Denkmal-Stiftungen und politische Verantwortliche auf hoher Ebene für das kulturelle Anliegen Velberts und seines Schlosses zu sensibilisieren, mit Benefizveranstaltungen zur Finanzierung der Sanierung beizutragen und dafür zu sorgen, dass das Schloss und der Kulturstandort Neviges in Velbert im Gespräch bleibt. So wird in Kürze auf dem Schlossgelände eine Cafeteria ins Leben gerufen, um das baufällige, aber dennoch stattliche Anwesen zu einem attraktiven Ziel für Ausflüge und Spaziergänge zu machen.
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