Eine Dampfmaschine aus dem frühen 20. Jahrhundert weist vor dem Museum im „Alten Rathaus“ auf einen seiner Ausstellungsschwerpunkte hin: die Darstellung der Wirtschafts-, Industrie-, Sozial- und Technikgeschichte.
Dabei stehen die in Ober-Ramstadt gebauten Personenwagen der Marke Röhr im Vordergrund. Gezeigt werden zwei beliebte Modelle aus den 1930er Jahren, zahlreiche Bilddokumente und ein auf Video überspielter Originalfilm aus den ehemaligen Röhrwerken. Zudem werden der mehrfache Wechsel zwischen Kriegs- und Friedensproduktion in der Industriegeschichte des Ortes sowie die Auswirkungen auf die Arbeiterschaft seit 1915 beleuchtet.
Das heutige Museumsgebäude wurde 1732 von Johann Conrad Lichtenberg, dem Vater des bekannten Georg Christoph Lichtenberg (1742–1799), errichtet. Im ersten Stock wird eine biographische Ausstellung zu Leben und Werk des 1742 in Ober-Ramstadt geborenen und später in Göttingen berühmt gewordenen Physikers und Philosophen gezeigt. In einer öffentlich zugänglichen Präsenzbibliothek werden seine Werke sowie Sekundärliteratur, die auch sein wissenschaftliches Umfeld einbezieht, gesammelt. Darüber hinaus beschäftigen sich Sonderausstellungen mit verschiedenen Aspekten des Lebens und Werks von Georg Christoph Lichtenberg.
In den weiteren Räumen sind ein Tante-Emma-Laden, eine Spielzeugsammlung und, als Hinweis auf die Ausstellung über das Kammhandwerk, ein Frisiersalon zu sehen. Im Mittelpunkt der vor- und frühgeschichtlichen Abteilung stehen Exponate aus der Hügelgräber-, der Bronze- und der Römerzeit.
Die Geschichte der ortsansässigen Kammindustrie (seit 1833) wird in dem ehemaligen Feuerwehranbau veranschaulicht. Gezeigt werden hier die Arbeitstechniken der Kammherstellung ebenso wie die Umstellung dieser Branche auf verschiedene Kunststoffe, deren Verarbeitung und die Produkte.
Außerdem kann im ehemaligen Wachhaus eine umfangreiche Sammlung zur Schulgeschichte besichtigt werden.