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Museum Junge Kunst (Rathaushalle)


Marktplatz 1
15230 Frankfurt/Oder
Tel.: 0335 401 560
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 11.00-17.00 Uhr

Totentanz: Bilder, Objekte

06.03.2011 - 15.05.2011
Seit Menschen in der Lage sind, über sich und ihre Umwelt zu reflektieren, setzten sie sich nicht nur mit dem Leben, sondern ebenso auch mit dem Tod auseinander. Da dieser nicht darstellbar ist, sind es immer übertragene Bilder, also Metaphern, die zugleich über das Weltbild des Künstlers in seiner Zeit berichten. In den einzelnen Jahrhunderten hat sich dieses und mit ihm die Auseinandersetzung mit dem Tod stark verändert. Besonders eindrucksvoll wird die jeweilige Sicht- und Denkweise in den Darstellungen der bildenden Kunst nachvollziehbar. In unserer Ausstellung, die über 200 Arbeiten von 37 Künstlern vorstellt, sind neben Druckgrafiken, Assemblagen und Zeichnungen auch Skulpturen und Plastiken, Gemälde und Installationen zu sehen. Geschaffen wurden diese Arbeiten in der Zeitspanne von 1493 bis 2008, wobei es sich bei den Autoren vor allem um Künstler handelt, die in Europa und insbesondere in Deutschland beheimatet sind. Aber auch in Österreich, Spanien und Russland, in Italien, Frankreich und Schweden wie auch in den USA und Vietnam arbeiten und lebten bzw. leben sie, so dass sich in dieser Ausstellung ein breites Spektrum von Sichten erschließt. Die eigenwillige Sicht ergibt sich dabei nicht zuletzt daraus, dass Richard H. Mayer nicht nach einem kunsttheoretischen System ankaufte, sondern dass sein Interesse an diesem existentiellen Thema ausschlaggebend für das Zusammengetragene war. Da bei ihm das Sammeln eine Symbiose von Kenntnisreichtum und spontaner Sammellust bildet, das sich mit Eigenwilligkeit und Sensibilität in der Auswahl paart, ist eine Ausstellung entstanden, die spannend und anregend ist und zugleich unkonventionell, da sie eine unvoreingenommene Sicht zum Thema bietet. Doch ob es nun vollständige Totentanzzyklen sind oder ob es sich um Einzeldarstellungen handelt, in denen sich die Künstler mit geschichtlichen Prozessen und ihren politischen Verführern oder der Gesellschaft in der sie leben auseinandersetzen, ob es das Thema Mensch und Tier ist oder ob Fragen von Mythos, Religion oder Kult sowie der Unsterblichkeit angeschlagen werden - wie ein roter Faden zieht sich das Motiv der Gleichheit vor dem Tod durch die Blätter.

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