Nur fünf Kilometer entfernt von Burg Hülshoff befindet sich mit Haus Rüschhaus ein weiteres Kleinod, dass von Annette von Droste-Hülshoff geprägt wurde. Hierhin zog sie mit Mutter und Schwester nach dem Tod ihres Vaters, als der Bruder das angestammte Familiengut übernahm.
Annette von Droste-Hülshoff lebte und arbeitete dort von 1826 bis 1846. Unter anderem verfasste die Dichterin im Rüschhaus „Die Judenbuche“, ihr bekanntestes Werk.
Das denkmalgeschützte Haus wurde durch den berühmten westfälischen Barockbaumeister Johann Conrad Schlaun erbaut.
Errichtet wurde das Anwesen von 1745 bis 1749 auf einer alten Gräftenhofanlage und stellt eine architektonische Besonderheit dar.
In der Gestaltung des Hauses vereinen sich innen wie außen geschickt Merkmale bäuerlicher und repräsentativer, herrschaftlicher Architektur.
Seinen eigenen Reiz besitzt auch der früher verwilderte Garten, der heute nach den Plänen Schlauns als Barockgarten rekonstruiert ist.
Als Museum erinnert Haus Rüschhaus an das Schaffen seiner berühmtesten Bewohnerin.
Noch original erhalten ist das Wohn- und Arbeitszimmer von Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848).
Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1826 verließ die Familie die Burg Hülshoff und zog auf den Witwensitz Rüschhaus nahe Münster. Erst ab 1834 wurde Annette von Droste-Hülshoff erneut kreativ tätig.
In ihrer zweiten Schaffensphase, vor allem 1840/41, widmete sie sich besonders ihrer Heimat Westfalen. Die Natur wurde ihr Hauptthema. Es entstanden „Heidebilder” und „Der Knabe im Moor”. Die Dichterin nannte den Landsitz „Schneckenhäuschen“ und verfasste dort ihr bekanntestes Werk „Die Judenbuche“.
Annette von Droste-Hülshoff verbrachte 20 Jahre ihres Lebens im Rüschhaus. Bei einer Führung durch das Rüschhaus kann man ihr „Schneckenhäuschen” besichtigen, in dem Annettes Sekretär, ihr Sofa, ein Tisch und ihr altes Klavier zu bewundern sind.
Durch die niedrige Decke allein hat der Raum bereits einen einzigartigen Charakter und es ist viel von der Stimmung und Atmosphäre wahrzunehmen, in der die Dichterin gelebt hat.