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Museum für Islamische Kunst im Pergamonmuseum


Am Kupfergraben 5
10178 Berlin
Tel.: 030 266 424 242
Homepage

Öffnungszeiten:

tägl. 10.00-18.00 Uhr
Do bis 20 Uhr

Louis Henri de Polier und seine Sammelalben

05.03.2010 - 30.05.2010
Das Museum für Islamische Kunst besitzt eine Serie von indo – persischen Sammelalben, die von dem Schweizer Louis Henri de Polier (1741-95) zusammengestellt wurden. Polier war Hugenotte aus Lausanne mit französischen Wurzeln, der mit der englischen Ostindienkompa-nie als Chefingenieur nach Indien kam und dort bald in die Dienste des nordindischen Fürsten Shuja ad-Daula von Awadh trat. Wie viele Ausländer im ausgehenden 18. Jahrhundert, besaß Polier nachhaltiges Interesse für die indische Kultur und eignete sich die Lebensweise der indischen Aristokratie an. Er lernte Sanskrit, Persisch und Urdu, sammelte indische Manuskripte und Buchkunst. Ganz im Stil der klassischen Moghulherrscher erwarb er ältere, erstrangige Beispiele der höfischen Moghulma-lerei, gab aber auch neue Bilder in Auftrag und trug somit maßgeblich zu einer Blüte der indi-schen Miniaturmalerei in Awadh bei, dessen bekanntester Vertreter, der Maler Mihr Tschand, zahlreiche Kunstwerke für de Polier schuf. Die Ausstellung präsentiert eine Auswahl von Miniaturen aus seinen Alben und dokumentiert die wichtigsten Themen, die Polier beschäftigt haben. Besonders spannend ist dabei der Ein-fluss der englischen Malerei auf die indische Buchkunst, der durch den engen Kontakt zu Ma-lern wie Johan Zoffany (1734-1810) und Tilly Kettle (1735-86) entstand, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts für die englische Gesellschaft in Indien tätig waren, aber auch indische Herrscher, darunter Shuja ad-Daula, porträtierten.

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