Museum für Hamburgische Geschichte (Foto: Udo Mälzer)
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Museum für Hamburgische Geschichte

Museum für Hamburgische Geschichte
Museum für Hamburgische Geschichte
Museum für Hamburgische Geschichte (Foto: Udo Mälzer)
Museum für Hamburgische Geschichte (Foto: Udo Mälzer)

Holstenwall 24
20355 Hamburg
Tel.: 040 42 81 32
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Sa 10.00-17.00 Uhr
So 10.00-18.00 Uhr

„Geflohen aus Deutschland - Hamburger Künstler im Exil 1933-1945“

07.09.2007 - 09.12.2007
In den zwanziger Jahren war das kulturelle Leben Hamburgs von einer aktiven Künstlerszene geprägt. Das fand mit der Regierungsübernahme der Nationalsozialisten ein jähes Ende. Die zentralistisch von Berlin aus gesteuerte Kulturpolitik führte bereits im Frühjahr 1933 zum Ausschluss der jüdischen Mitglieder aus der „Hamburger Künstlerschaft“ und zur Selbstauflösung der Künstlervereinigung „Hamburgische Sezession“. Hunderte von Künstlerinnen und Künstler waren von Repressalien betroffen, 64 von ihnen mussten aus Hamburg flüchten, weil sie Juden waren, ihre Werke als „entartet“ bezeichnet wurden oder in politischer Opposition zu den Nazis standen. Die wenigsten kehrten nach 1945 zurück. Die Sonderausstellung „Geflohen aus Deutschland - Hamburger Künstler im Exil 1933-1945“, die vom 7. September bis zum 9. Dezember 2007 im hamburgmuseum präsentiert wird, widmet sich diesem bislang kaum beachteten Thema der Hamburgischen Geschichte. Die Dokumentation ist ein Forum, um die damals emigrierten Künstlerinnen und Künstler wieder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen. Nur wenigen Hamburger Künstlern gelang in ihren Exilländern ein Neubeginn. In der Regel war das Leben in der Emigration von Existenznöten sowie künstlerischer und gesellschaftlicher Entwurzelung geprägt, wodurch die Kunstproduktion stark beeinträchtigt wurde oder oftmals ganz aufgegeben wurde. Von den 64 emigrierten Künstlerinnen und Künstlern kehrten nach Kriegsende lediglich acht zurück nach Deutschland, davon vier nach Hamburg, neben Arie Goral, Gretchen Wohlwill, Clara Blumenfeld und Arnold Fiedler, periodisch auch Eduard Bargheer. „Die Vielschichtigkeit und Komplexität der Emigration wie des Exils erlauben kaum allgemein verbindliche Feststellungen über die Gesamtheit der betroffenen Künstlerinnen und Künstler“, betont die Kuratorin der Ausstellung, Maike Bruhns. „In der Rückschau lassen sich aber trotzdem bestimmte Tendenzen erkennen: Allen Künstlern gemeinsam war die Erfahrung der Ausgrenzung und Vertreibung aus ihrem Heimatland durch ein kriminelles Regime, das ihr Leben bedrohte.“ In der Ausstellung wird jeder Künstler mit einer Biographie und nach Möglichkeit mit einer Reihe von Werken aus dem Exil vorgestellt. Neben bildenden Künstlern sind Kunsthandwerker, Bühnen- und Kostümbildner sowie Gebrauchsgraphiker mit ihren Werken vertreten. Kurze Informationen über die Verhältnisse in dem jeweiligen Zufluchtsland vermitteln eine Vorstellung von dem, was die Emigranten dort erwarte.

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