Museum für Druckkunst
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Museum für Druckkunst

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Nonnenstraße 38
04229 Leipzig
Tel.: 0341 23 162 0
Homepage

Öffnungszeiten:

Mo-Fr 10.00-17.00 Uhr
So 11.00-17.00 Uhr

Günther Uecker - Huldigung an Hafez

22.10.2017 - 07.01.2018

Mit „Huldigung an Hafez“ präsentiert das Museum für Druckkunst einen 42-teiligen Werkzyklus von Günther Uecker aus dem Jahr 2015 zu der Lyrik des persischen Dichters Hafez. Der Künstler eröffnet damit Bildwelten, die zwischen europäischer und persischer Kultur wandeln und Texte auf eindrucksvolle Weise in Farben und Rhythmen übersetzen.
Günther Uecker (*1930) zählt zu den bedeutendsten und international bekanntesten deutschen Künstlern der Gegenwart. Neben seinen berühmten Nagel-Objekten befasst er sich seit den 1970er Jahren mit der Verwandlung von Texten in geschriebene Bilder. Vor allem Schriften aus außereuropäischen Ländern inspirieren ihn. Mit dem Werk des 1320 in Shiraz geborenen persischen Dichters und Mystikers Hafez beschäftigt er sich seit mehreren Jahren. Obwohl dessen lyrische Texte schon 700 Jahre alt sind, haben sie ihre Anziehungskraft auf nachfolgende Künstlergenerationen bis heute nicht verloren. Schon Goethe zählte zu seinen Verehrern.
Mit einer überraschend sinnlichen Präsenz „übersetzt“ Uecker die poetische Sprache der Verse von Hafez in insgesamt 42 druckgrafische Arbeiten, bestehend aus fünf Prägedrucken, sechs Sanddrucken und 31 Siebdrucken. Vollständige Ghaselen aus Hafez‘ Divan auf Persisch und vom Künstler ausgewählte, handschriftlich Zitate auf Deutsch zieren die Blätter und unterstreichen das Hauptanliegen Ueckers, die persische und deutsche Kultur durch Kunst näherzubringen. Dabei werden Wörter zu Farben und ruhige Blätter wechseln sich mit dynamischen ab.
Der Künstler schuf damit nicht nur ein neues und ausdrucksstarkes druckgrafisches Werk. Es ist auch ein Plädoyer für die Wahrnehmung fremder Kulturen und vor allem eine Unterstreichung des Gemeinsamen und Verbindenden zwischen allen Kulturen. Im Museum für Druckkunst beschließt die Schau ein Ausstellungsjahr, das mit „Tschichold in St. Gallen“ und „New Types. Drei Pioniere des hebräischen Grafikdesigns“ bereits sehr typografisch ausgerichtet war und mit Ueckers Zyklus nun auch die Kalligrafie präsentiert.

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