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gibus.bordeaux

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'Erleben Sie die minimalistische und kathartische Kunst von Gibus. Jede Skulptur erzählt eine Geschichte.

Museum für angewandte Kunst im Ferberschen Haus


Greizer Straße 37
07545 Gera
Tel.: 0365 838 14 30
Homepage

Öffnungszeiten:

Mi-So 12.00-17.00 Uhr
Das 1984 gegründete Museum für Angewandte Kunst (MAK), untergebracht im größten erhalten gebliebenen bürgerlichen Wohnhaus der Stadt Gera, dem „Ferberschen Haus“, erhält von dem Sammlerehepaar Ingrid und Werner Welle aus Paderborn deren umfangreiche und kunsthistorisch überaus wertvolle Sammlung internationaler Keramik des 20.Jahrhunderts geschenkt. Oberbürgermeister Dr. Norbert Vornehm übernimmt aus den Händen von Ingrid und Werner Welle die ersten Stücke der wertvollen Sammlung für das MAK. Offiziell übergeben wird die gesamte Sammlung mit einer großen Ausstellung voraussichtlich im Spätsommer. Um die wertvollen Keramik-Exponate dauerhaft der Öffentlichkeit in unterschiedlichen Themenausstellungen zugänglich zu machen, wurde das Museum durch den Ausbau eines Seitenflügels um über 125 qm auf ca. 550 qm erweitert.
Die Sammlung beinhaltet mehr als 650 keramische Gefäße, Skulpturen und Installationen. Dazu gehören Werke international bekannter Keramiker wie David Leach, Lucie Rie, Hans Cooper und Gordon Baldwin alle GB), Gilbert Portanier (F),Philippe Lambercy und Jean-Claude de Crousaz(CH), Pompeo Pianezzola und Carlo Zauli (I) oder Leiko Ikemura. Zudem Exponate der Elite Deutscher Keramik: Jan Bontjes van Beek, Richard Bampi, Hubert Griemert, Walburga Külz, Beate Kuhn sowie nahezu alle Keramiker der „Gruppe 83“ bis zur großen ostdeutschen Künstlerin Gertraud Möhwald. Auch Arno Lehmanns schon legendärer „Stier“ von 1972 gehört zu den Schätzen.
„Es ist ein unsagbarer kultureller Schatz für unsere Stadt und ihre Bürger sowie für alle Interessenten zeitgenössischer Keramik, verehrtes Ehepaar Welle, den Sie unserem Museum für angewandte Kunst, hier in Gera geschenkt haben. Dafür danke ich Ihnen ganz herzlich“, freut sich OB Dr. Vornehm. Die Schenkung im Wert von über einer halben Million Euro ist eine der größten deutschen Privatsammlungen dieses Genres. Dies ist von besonderer kulturpolitischer Bedeutung, da zahlreiche Museen in der DDR völlig von internationalen künstlerischen Prozessen und Entwicklungen im „Westen“ abgeschnitten waren. Davon betroffen war auch das Museum für Angewandte Kunst . Deshalb wurde sofort nach der Wende die Arbeit auf ganz Deutschland ausgerichtet.
Dem Haus gelang es, sich in der kurzen Zeit seines Bestehens; insbesondere aber nach der Deutschen Einheit, zu einem international anerkannten Institut für zeitgenössische Keramik zu entwickeln. Mit der Sammlung des Ehepaars Welle verfügt das MAK nun über eine der interessantesten und repräsentativsten Sammlungen westeuropäischer und internationaler Keramik.
Der Kontakt zwischen dem Sammlerehepaar und dem MAK besteht seit dem Jahre 2001. Er festigte sich 2003 während der Vorbereitung und Durchführung der großen Ausstellung zum zwanzigjährigen Bestehen der deutschen Keramikervereinigung „Gruppe83“.
Die Familie Welle zeigte sich damals außerordentlich beeindruckt von der engagierten Arbeit und der Qualität der Ausstellungen und Publikationen des Museums. Das war auch ein Grund weshalb das Ehepaar seine Sammlung wertvoller Keramiken an das MAK verschenkte und nicht an große, bekannte deutsche Museen, die sich ebenso intensiv wie das MAK um die Schenkung bemühten. Sie sahen ihre Vorstellungen im Konzept des MAK am besten verwirklicht. Die Stadt ist stolz darauf, in Zeiten größter finanzieller Probleme die Anstrengungen des Museums mit einer Erweiterung um neue Ausstellungsräume unterstützt zu haben. Damit konnte das durchaus gewichtige kulturelle Profil Geras weiter geschärft und ein positives Zeichen aktiver kommunaler Kulturpolitik gesetzt werden.
Solch eine Kraftanstrengung ist allerdings ohne Unterstützung und Hilfe nicht zu bewältigen.
Das Museum und die Stadt danken deshalb der GWB „Elstertal“ Gera, als Eigentümer der Immobilie, für die Bereitstellung und den musealen Ausbau der zusätzlichen Räume, dem Land Thüringen sowie dem Unternehmen „Electrabel Deutschland AG“ für die großzügige finanzielle Förderung. Ebenso gilt der Dank den Brüdern Thomasius, Karlsbad für die namhafte Spende, der Ernst von Siemens Kunststiftung und der Sparkassenkulturstiftung Hessen – Thüringen für ihre außerordentlichen finanziellen Zuwendungen, mit denen diese die Arbeit des MAK zum wiederholten Mal unterstützen. Dem Förderverein „Freunde des Ferberschen Hauses e. V“. wird als Auftraggeber für die Ausstellungsgestaltung gedankt. Die Ausstattung der Räume und die Ausstellungsgestaltung lagen in den Händen des Ateliers Kerzig Design, Mirko Albrecht, Gera.

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