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Werbung: gibus.bordeaux
'Erleben Sie die minimalistische und kathartische Kunst von Gibus. Jede Skulptur erzählt eine Geschichte.

Museum Fedderwardersiel


Am Hafen 4
26969 Butjadingen
Tel.: 04733 8517
Homepage

Öffnungszeiten:

15.03.-31.10.: tgl. 10.00-18.00 Uhr
01.02.-14.03.: Di-So 10.00-17.00 Uhr
27.12.-06.01.: tgl. 10.00-17.00 Uhr

Hermann Onken- Eine Fedderwardersieler Ikone

21.03.2010 - 13.06.2010
Vielen ist er noch in Erinnerung: Hermann Onken (1892 -1972), aufgewachsen in Feldhauserdeich und zeitlebens aufs Engste mit Fedderwardersiel verbunden. Von 1929 bis 1941 und dann bis 1954 betreute er als Vormann die Seenotrettungsstation ‚Hoheweg/WesermündungÂ’ - Feddersiel. Doch den jungen Mann zog es zunächst in die weite Welt. Seine Erlebnisse als junger Steuermann, der auf großer Fahrt mitten in die Wirren des ersten Weltkriegs geriet, wurden in den 1930er Jahren romanhaft verarbeitet. Weniger abenteuerlich zeigt sich die Verzahnung von Lebens- und Weltgeschichte an der Biographie Hermann Onkens während der Nazizeit, in der er nur knapp einer Verfolgung entkam. Im Januar 1946 wurde er zum Mitglied des neuen Rates der Gemeinde Butjadingen berufen. In der Nachkriegszeit nahm Hermann Onken, der seit 1934 sein Kapitänspatent in der Tasche und auch den lokalen Fischern zur Erlangung des nunmehr nötigen Patents verholfen hatte, als Vormann der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, wieder in Fedderwardersiel Station. Nach der Pensionierung ‚stieg er noch einmal einÂ’ und heuerte zeitweilig als Steuermann auf den Schiffen seiner Söhne an. Nach diesen letzten Fahrten sah man ihn häufig auf dem Deich sitzen, den Blick auf See gerichtet und immer eine Geschichte parat. Seine Erzählkunst ist sprichwörtlich geworden. Dass die Erinnerung an Hermann Onken weiter gepflegt wurde, belegt u.a. ein Porträt von ihm, das im DGzRS-Gebäude (Rettungsschuppen) am Hafen zum Seenotrettungsboot Wilhelmine Wiese ausgestellt wird. Das Ölgemälde, von Udo Gritzan nach einer Fotografie erstellt, zeigt ihn als sturmerprobten Seenotretter mit Südwester. Doch es würde zu kurz greifen, den in seinen Haltungen kantigen Hermann Onken nur darauf zu reduzieren. Und viele halten ihn vor allem in einer ‚KluftÂ’ im Gedächtnis und die bestand aus Pullover und Pudelmütze. Die Sonderausstellung spürt dem Leben des Mannes anhand von Fotografien, Originalobjekten und Erzählungen nach. Vieles konnte in Gesprächen mit der Familie und Bekannten recherchiert werden, - und nicht alles, was überliefert wird, ist belegbar. So eröffnet die Ausstellung verschiedene Wege zum Gespinst eines Lebens. Sie zeigt Episoden aus dem Leben Hermann Onkens und folgt dessen Spuren im kollektiven Gedächtnis. Ein Brückenschlag zwischen kleiner und großer Geschichte.

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