13.04.2008 - 18.05.2008
Andreas-Michael Pajonk hat es sich zur Aufgabe gemacht, Siele der Nordseeküste zu dokumentieren. Seine Aufnahmen zeigen in der Landschaft vorfindbare Sielbauten in ihren unterschiedlichen Formen und Funktionen. Manche der heutigen massiven Stein- bzw. Gewölbesiele lassen eine lange Geschichte der Um- und Ausbauten erahnen, andere sind so modernisiert, dass Sielhäfen kaum mehr vorstellbar scheinen. Wieder andere sind stillgelegt und in ihrer Funktion verändert: zu Landschaftsdenkmalen verwandelt.
Neben eigenem Fotomaterial hat Andreas-Michael Pajonk Bildmaterial aus der Literatur ergänzend herangezogen. Das Medium der Fotografie wird hier nicht als Kunst eingesetzt, vielmehr sind die Aufnahmen dokumentarisch orientiert. Pajonk ist ein ‚Siel-SammlerÂ’ und die Fotografie das Medium, das solches Sammeln ermöglicht. In seinen Nebenstunden hat der Sammler, der sowohl über eine technische Fachausbildung als auch über ein sozialwissenschaftliches Hochschulstudium verfügt, sein privates Archiv für historischen und modernen Sielbau eingerichtet und ist an einem stetigen Ausbau interessiert. Neben den Bildern werden auch Sielbaublätter und Bauzeichnungen in der Ausstellung zu sehen sein.
Die Ausstellung folgt aber nicht dem Anspruch, Sielbaugeschichte an der Nordsee historisch lückenlos zu dokumentieren. Das Kaleidoskop der Bilder zeigt vielmehr auf, wie und in welchen Formen Siele heute prägend für die Landschaft sind.
Auf 15 Tafeln und in drei Vitrinen werden die Aufnahmen vom Museum thematisch gebündelt präsentiert. Die Stationen der Ausstellung machen deutlich, dass Siele neue (manchmal zusätzliche) Funktionen erhalten haben; Siel-Orte sind touristisch interessant geworden, haben Freizeitwert erhalten.
Anstelle einer Ausstellungseröffnung wird am Internationalen Museumstag, Sonntag, dem 18. Mai 2008, ab 11.00 Uhr eine Finissage in Form einer Geschichtswerkstatt angeboten: Andreas - Michael Pajonk wird anwesend sein. Gemeinsam mit der Museumsleiterin Gabriele Speckels bittet er alle Interessierten, mit Zeugnissen und Fotografien zu Sielen und Sielbau in Butjadingen ins Museum zu kommen. „Wir freuen uns über alle ‚FundeÂ’ zur Ergänzung unserer Archive und zur Anregung weiterer Forschungen“, so Gabriele Speckels: „Siele waren und sind so selbstverständlich, dass es nur wenige Fotografien zu ihnen gibt. Wir hoffen auf Bilder aus dem ganz normalen Alltagsleben, auf denen Siele und Sielbauten vielleicht auch nur ‚zufälligÂ’, als Nebenerscheinung, mit ins Bild gelangt sind.“
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