Wer jemals ein Wiener Kaffeehaus besuchte hat sie schon besessen. Die Dampfbugholzstühle der Familie Thonet. Die schlichte Strenge zeigt den von Thonet geprägten Stil. Besonders deutlich wird dies bei der Betrachtung des im Spiegel reflektierten Stuhles Nr. 4, den der Bopparder Möbelfabrikant etwa 1850 entwarf. Der öffentliche Raum war für Thonet ein wichtiger Ort, um größere Umsätze zu erzielen. Daher stellte er diesen Stuhl schon in relativ großer Stückzahl auch für Kaffeehäuser her. Gerade die als Kaffeehausstühle bekannt gewordenen Modelle manifestierten schließlich seinen Ruf. Stuhl Nr.14, Nachfolger des Stuhles Nr.4, ist aufgrund seiner schlichteren Gestaltung zu größerem Beliebtheitsgrad gelangt. Weitere Exponate dokumentieren umfangreich die Geschichte der anfänglich in Boppard ansässigen Firma. Die von Kurfürst Balduin von Trier im 14. Jahrhundert errichtete erzbischöfliche Burg birgt außerdem eine Auseinandersetzung mit Vor-, Früh- und Stadtgeschichte, sakraler Kunst und Kirchengeschichte, sowie mit Künstlern, die mit Boppard verbunden waren.