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Museum Behnhaus Drägerhaus - Galerie des 19. Jahrhunderts und der Klassischen Moderne


Königstr. 9-11
23552 Lübeck
Tel.: 0451 122 4148
Homepage

Öffnungszeiten:

01.01.-31.03.:
Di-So 11.00-17.00 Uhr
01.04.-31.12.:
Di-So 10.00-17.00 Uhr

Kunst, Küche und Kalkül

19.09.2010 - 16.01.2011
Er verfasste ein viel beachtetes Buch über das Kochen, war ein profunder Kenner italienischer Kunst und machte sich um die Erhaltung mittelalterlicher Kunstschätze verdient: Carl Friedrich von Rumohr. Anlässlich seines 225. Geburtstages nimmt das Museum Behnhaus Drägerhaus das Multitalent mit einer Sonderausstellung in den Blick: Kunst, Küche und Kalkül. Carl Friedrich von Rumohr (1785 – 1843) und die Entdeckung der Kulturgeschichte. Im Rahmen der Ausstellung werden Exponate des Museums Behnhaus Drägerhaus aus bedeutenden Privatsammlungen und aus zahlreichen deutschen Museen zusammengeführt. Durch seine vielfältigen Forschungen und Publikationen zählt Carl Friedrich von Rumohr zu den Begründern der modernen Kultur- und Geisteswissenschaften. Sein bekanntestes Werk ist das Buch »Geist der Kochkunst« aus dem Jahr 1822. Seine italienischen Forschungen zählen zu den wegweisenden Publikationen zur Kunst des Mittelalters und der Renaissance. Darüber hinaus umfassen Rumohrs historische Forschungen auch Untersuchungen zu lombardischen Agrartechniken und er verfasste selbst historische Novellen. Der Zusammenhang dieser verschiedenen Tätigkeitsfelder ist bisher kaum gewürdigt worden. Die Ausstellung zeigt die zentrale Rolle Rumohrs bei der Entdeckung der Kulturgeschichte und zugleich den praktischen Nutzen seiner historisch-ästhetischen Betrachtungen für die Kultur um 1800. Zu Rumohrs Leistungen als »praktischer Ästhetiker« zählen die Vermittlung von Kunstwerken an die Berliner Gemäldegalerie, sowie nach München und Kopenhagen. Außerdem setzte er sich für die Künstlerausbildung von jungen Künstlern wie Friedrich Nerly und Franz Horny und auch für die Kunst- und Baudenkmäler Schleswig-Holsteins, vor allem Lübecks, ein. Denn Rumohr stammte aus einer alten holsteinischen Adelsfamilie und lebte auf Gut Rothenhausen und später in Lübeck. Die Ausstellung in Kooperation mit der Rumohr Gesellschaft wird zum einen Rumohrs eigenes zeichnerisches Werk präsentieren, daneben aber vor allem Gemälde und Zeichnungen von Rumohrs Schülern und den mit seinem Schaffen in Verbindung stehenden Künstlern. Zum anderen sollen in Audio- und Videostationen Beispiele von Rumohrs Texten und seine kulturgeschichtliche Wirkung veranschaulicht werden. Dabei gilt es, neben dem Kunsttheoretiker, -förderer und –sammler auch den Novellisten, Gastrosophen und Agrarhistoriker zu würdigen. Insgesamt wird es also nicht nur darum gehen, einen zutiefst wirkungsmächtigen Wissenschaftler, Mäzen und Kulturvermittler erstmalig in seinen vielfältigen Schaffensfeldern vorzustellen, sondern den Ursprüngen der modernen Geistes- und Kulturwissenschaften näher zu kommen.

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