Die "Alte Pfefferküchlerei" wurde um 1643 als Fachwerkständerhaus an der Südseite des Marktplatzes der Stadt Weißenberg errichtet und ist heute das einzige museal genutzte technische Denkmal des Pfefferküchlerhandwerkes in Europa. Bevor sie der letzte Besitzer, der Pfefferküchlermeister Paul Opitz, mit allem Inventar der Stadt Weißenberg vererbte, war die Pfefferküchlerei von 1684 bis 1937im Besitz der Familie Bräuer/Opitz. Diese eröffnete 1941 das Museum .Von 1945 bis 1959 wurde das Hauptgebäude wieder als Wohnraum genutzt, wobei ein Großteil des Sammlungsbestandes verlorenging. Seit 1961 ist die "Alte Pfefferküchlerei" erneut der Öffentlichkeit zugängig. Von 1986 bis 1990 erfolgte unter denkmalpflegerischen Gesichtpunkten eine Generalsanierung des Anwesens in alter Volksbauweise. Dafür erhielt die "Alte Pfefferküchlerei" 1992 die EUROPA-NOSTRA-Aus- zeichnung, welche für die Erhaltung des europäischen architektonischen Erbes verliehen wird.
Das heutige Museum präsentiert auf einer Ausstellungsfläche von ca. 225 qm Gegenstände sowie die Produktions- und Wohnräume einer Pfefferküchlerei im 18. - 19. Jahrhundert. Dazu gehören im Erdgeschoß das Backhaus mit der offenen Knüppelesse, der sich darunterbefindliche häusliche Herd und der für das Handwerk aus Ziegeln errichteten altdeutschen Backofen sowie zwei Backstuben, Laden und Ladenstube. Im Obergeschoß wurden die Gewürzkammer, hinter der Riegelesse die Handwerksecke zum Modelstechen als auch die Gute Stube und das Schlafzimmer eingerichtet. Im Hofgebäude informiert eine Ausstellung anschaulich über die Geschichte der Pfefferkuchen und der Pfefferküchlerei.
Desweiteren besitzt das Museum eine stadtgeschichtliche Sammlung, eine umfangreiche Bibliothek und Fotoarchiv. Neben Sonderausstellungen werden in den Ferienzeiten Veranstaltungen mit Einführungsvorträgen und praktischen Anleitungen durchgeführt, bei denen die Besucher selbst tätig werden können.