Hinter der Elisabethkirche, dem ersten gotischen Sakralbau Deutschlands aus dem 13. Jahrhundert, liegen die historischen Gebäude des ehemaligen Deutschritterordens. Diese gingen nach einer wechselvollen Geschichte in das Eigentum der Philipps-Universität Marburg über. Die Mineralogischen Sammlungen der Universität sind in dem im Jahre 1515 erbauten ehemaligen Kornspeicher und Backhaus des Deutschen Ordens untergebracht.
Seit 1977 ist die Sammlung, die über 60.000 Mineralien und 55.000 Gesteine umfasst, der Öffentlichkeit zugänglich. In drei großen Ausstellungsräumen werden rund 3.000 Minerale und Gesteine aus der Sammlung präsentiert.
Als „Hessisches Mineralien-Cabinett“ wurde die Sammlung 1790 durch J. G. Waldin begründet und von den jeweiligen Direktoren des Instituts für Mineralogie weitergeführt und ausgebaut. Die Systematik der Ausstellung folgt im wesentlichen der Klassifizierung des Mineralsystems auf kristallchemischer Grundlage.
Fluoreszierende Minerale offenbaren im ersten Saal ihre farbige Schönheit in einer Dunkelkammer. Im zweiten Saal können die 150 bedeutendsten Stücke aus der Sammlung des Apothekers Gerhard Schweisfurth besichtigt werden. Dabei handelt es sich vor allem um Erzmineralien aus dem Siegerländer Revier. Die Ausstellung „Rio Grande do Sul – Brasilien“, die durch ein Vulkanmodell ergänzt wird, ist im dritten (oberen) Saal zu sehen. Des Weiteren werden in diesem Saal regelmäßig Sonderausstellungen mit wechselnden Themen gezeigt.
Eine regionale Besonderheit des Museums ist der 63 Kilogramm schwere Eisenmeteorit, der 1916 in Treysa (Schwalm-Eder-Kreis) gefunden wurde