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Mannheimer Kunstverein


Augustaanlage 58
68165 Mannheim
Tel.: 0621 40 22 08
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Öffnungszeiten:

Di-So 12.00-17.00 Uhr

Adieu Tristesse - Neue Figurationen zu Beginn der 60er Jahre aus der Sammlung Hurrle

18.09.2016 - 20.11.2016

In dem Gemeinschaftsprojekt werden Malerei und Plastik der Neuen Figuration der 60er Jahre gezeigt, mit Arbeiten von Antes, Küchenmeister, Kitzel, Schumacher, Stöhrer, Schanz, Prem, Fischer, Sturm, Jorn, Loth, K.O.Götz, Brodwolf, Krieg und vielen anderen mehr.
Als der Sammler Rüdiger Hurrle im Juli 2010 sein Museum für Aktuelle Kunst – Sammlung Hurrle Durbach eröffnen konnte, war und ist dies eine deutliche Bereicherung der Museumslandschaft am Oberrhein mit einer eigenwilligen Sammlung von Kunstwerken mit den Schwerpunkten Neue Figuration und Künstlergruppen.
Sechs Jahre danach, im Spätjahr 2016, zeigt der Sammler im Mannheimer Kunstverein eine große Schau mit Malerei und Plastik der Neuen Figuration der 60er Jahre mit Arbeiten von Antes, Küchenmeister, Kitzel, Schumacher, Stöhrer, Schanz, Prem, Fischer, Sturm, Jorn, Baerwind, Winnewisser, Loth, K.O.Götz, Brodwolf, Krieg, Beck, Pfahler und vielen anderen mehr.
Nach dem Krieg war die figürliche Kunst, als Instrument der Nazis, zu Unrecht pauschal verleumdet worden. Abstrakter Expressionismus und Konkrete Kunst wurden bevorzugt, da sie als freiheitliche Kunst gesehen wurde, die von den Nationalsozialisten als "entartet" gebrandmarkt worden waren. Wer sich auf die Gegenständlichkeit der Vorkriegszeit berief, war als konservativ verschrien. Gegen diesen breiten Strom wandten sich seit den 1950er Jahren Künstlerinnen und Künstler, die in ihrer Kunst auf eine Verknüpfung von Gegenständlichkeit und abstrakten Formulierungen setzten. Daraus entstanden beispielsweise eine narrative Figuration und eine Form von kritischem Realismus, der die Gegenständlichkeit postulierte, ohne auf alte Formen der Darstellung zurück zu greifen. Im Mittelpunkt der Gestaltung stand eine Malerei, die sich von den Beschränkungen der figürlichen Malerei der Vorkriegszeit befreien und eine Synthese mit mehr abstrakten Konzepten der Malerei versuchte. Bereits 1959 erschien der Essay des Malers und Kunstschriftstellers Hans Platschek, „Neue Figurationen“, der das Kunstwollen einer neuen Generation von Künstlern benannte.
Dabei subsummiert die "Neue Figuration" eine Vielzahl künstlerischer Ansätze und Strategien. Insofern ist sie weniger als Bewegung als ein Sammelbecken von Konzepten zu verstehen, das eine allgemeine Gegenbewegung zur drohenden Dominanz ungegenständlicher Tendenzen in den 50er und frühen 60er Jahren darstellte.
Die Auswahl von malerischen und plastischen Arbeiten aus der Sammlung Hurrle verfolgt diesen Weg der Kunst vom Anfang der 60er Jahre und zeigt herausragende Positionen in einer umfassenden Schau im Mannheimer Kunstverein, eine Wiederentdeckung, die lohnende Einblicke in das Kunstgeschehen der 60er Jahre im deutschen Südwesten verspricht. Dr. Martin Stather

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